Den ersten Schritt zum Triumph wollen die Berliner schon heute (15.00 Uhr) im Auftaktspiel der "best-of-five"-Serie mit einem Heimsieg machen.
"Wir sind kurz vor dem Ziel und freuen uns auf die Endspiele", sagt Berlins Sportdirektor Henning Harnisch. Doch der Ex-Nationalspieler warnt zugleich vor dem Gegner: "Die Baskets sind ein schwerer Brocken, und wir haben in den letzten Jahren vor allem Demut lernen müssen. Daher werden wir nicht zu weit, sondern immer nur von Spiel zu Spiel denken", erklärt Harnisch, der mit Alba 1997 den Gewinn der ersten Meisterschaft ausgerechnet gegen Bonn feierte. Zu einem besonderen Wiedersehen wird es in der Endspielserie um die 63. deutsche Meisterschaft auch für Albas Flügelspieler Aleksandar Nadjfeji kommen. Der Serbe spielte von 2001 bis 2005 vier Jahre lang für die Baskets und avancierte zum BBL-Spitzenspieler. "Als Bonn ins Finale eingezogen ist, habe ich mich sehr gefreut und gleich mit meinen alten Bekannten telefoniert", sagt der 31-Jährige. Auf Freundschaften will Nadjfeji aber keine Rücksicht nehmen: "Ich gönne es Bonn, dass sie so weit gekommen sind. Aber wir werden ihnen natürlich nichts schenken."
Die Berliner hatten den 13. Finaleinzug ihrer 18-jährigen Vereinsgeschichte bereits am Dienstag mit einem 3:1-Erfolg in der Halbfinalserie gegen die EWE Baskets Oldenburg perfekt gemacht. Die Baskets setzten sich erst am Donnerstag in einem dramatischen fünften Halbfinalspiel (75:74) bei den DB Skyliners Frankfurt durch, wodurch es zur Neuauflage eines Klassikers kommt.
Nach 1997 standen sich beide Teams auch 1999 und 2001 im BBL-Finale gegenüber. Bonn zog in seinen bisher einzigen Endspielteilnahmen (1:3, 2:3, 0:3) aber immer den Kürzeren. In der abgelaufenen Hauptrunde konnten die Duellanten zwar jeweils einen Heimsieg (Bonn: 86:76, Berlin: 82:77) für sich verbuchen. Doch im Meisterschafts-Endkampf ist der noch titellose Hauptrunden-Siebte aus Bonn gegen den BBL-Ersten Alba klarer Außenseiter. "Alles spricht dagegen, dass wir deutscher Meister werden. Dennoch werden wir alles tun, um in Berlin zu gewinnen", sagt Baskets-Coach Michael Koch. Der Europameister von 1993 hofft auf eine Überraschung seiner Underdogs, die gegenüber Alba (6,5 Millionen Euro) einen rund vier Millionen Euro geringeren Etat aufweisen. "Wir haben überhaupt nichts zu verlieren und können die Sache locker angehen. Daher ist für Berlin derzeit wohl kein Team gefährlicher als unseres", meint Koch.
Wie schon im Halbfinale gegen Frankfurt setzen die Rheinländer auch nach den Ausfällen der verletzten Leistungsträger Jason Conley, John Bowler (beide Knie) und Ronald Burrell (Schulter) weiter auf eine große 10er-Rotation. "Wir haben gegen Frankfurt gesehen, dass unsere Philosophie mit zehn starken Spielern zu spielen aufgeht. Unsere Bankspieler haben den Unterschied gemacht", erklärt Koch.