Für den gemeinen US-Amerikaner hat das Warten endlich ein Ende. Die Profi-Teams in der beliebtesten Sportart Amerikas starten in eine neue Saison, wenn heute um 21 Uhr Ortszeit die ersten beiden NFL-Formationen das Spielfeld betreten. Seit dem letzten "Cut" am Sonntag stehen die 53 Mann starken Kader der 32 Football-Franchises endgültig fest, die alle gemeinam den Traum vom Super Bowl hegen. Mit dem Kick Off im Gillette Stadion von Foxboro vor den Toren Bostons wird die Jagd nach der Vince Lombardi-Trophäe eingeläutet.
Die Fans scharren mit den Hufen, die Stadien sind ausverkauft und die Liga bedient die Hype am Eröffnungstag mit einer gigantischen Show rund um die Partie zwischen Titelverteidiger New England Patriots und den Indianapolis Colts (Freitag, 3.00 Uhr/live bei Premiere), die landesweit im Fernsehen ausgestrahlt wird. Allerdings mit leichter Verzögerung: Nach dem "Nippelgate" um den entblößten Busen von Sängerin Janet Jackson beim letzten Super Bowl wollen sich die prüden Amerikaner keinen weiteren Skandal leisten.
Topfavorit New England
Am Sonntag starten weitere 28 Teams in die Saison, bevor im Mondaynight Game die Carolina Panthers und die Green Bay Packers den Auftaktspieltag beschließen. Das große Ziel heißt Jacksonville in Florida, wo am 6. Februar der 39. Super Bowl ausgetragen wird.
Vorjahressieger New England mit Super-Quarterback Tom Brady gilt bei den Experten als heißester Kandidat auf den erneuten Titelgewinn, aber auch die Denver Broncos und die Kansas City Chiefs werden hoch gehandelt.
Ritzmann vertritt deutsche Farben
Mit dabei ist in diesem Jahr erstmals in der NFL-Geschichte von Anfang an auch ein Deutscher. Abwehrspieler Constantin Ritzmann hat alle vier Entlassungswellen überstanden und steht im Kader der Buffalo Bills, die am Sonntag die Jacksonville Jaguars empfangen. Für den ehemaligen Berliner ging damit ein Traum in Erfüllung, den er verfolgte, seit er vor sechs Jahren als 18-Jähriger im Rahmen eines NFL-Förderprogramms an eine High School in Florida wechselte.
Für Ritzmann ist schon das Dabeisein alles. Superstars sind natürlich ganz andere. Allen voran die beiden Mannings, die nach Michael und Ralf Schumacher das reichste Sport-Brüderpaar der Welt sind. 163 Millionen Dollar kassieren die Quarterbacks Peyton und Eli Manning in den nächsten Jahren gemeinsam.
Peyton, der im Vorjahr zum "wertvollsten Spieler" der Saison gewählt wurde, kassiert bei den Colts für sieben Jahre ein Gehalt von 63,5 Millionen Dollar, 34,5 Millionen überwies ihm das Team zusätzlich für die Unterschrift im März. Der 27-Jährige, der am Donnerstag gleich im direkten Duell der Super-Spielmacher auf Brady trifft, hat sein großes Können in der NFL schon bewiesen.
Jüngerer Manning-Bruder muss sich beweisen
Ganz anders als sein Bruder. Eli absolvierte an der "Ole Miss"-Universität zwar eine überragende Collegekarriere, im Profibereich aber hat er noch nichts gezeigt. Dennoch schütten ihn die New York Giants mit 45 Millionen Dollar plus 20 Millionen Singning Bonus für sechs Jahre zu. Eine gewagte Investition, zum Starter nämlich hat es der Jungspund zum Saisonauftakt nicht geschafft. Veteran Kurt Warner wirft in New York zunächst die Pässe.