Im Finale von Stuttgart siegte das Düsseldorfer Duo 4:2 gegen die Polen Wang Zeng Yi und Lucjan Blasczyk. Boll wahrte dadurch die Chance auf das dritte Gold-Triple in Serie. Im Einzel tritt er am Samstagabend im Viertelfinale an. Gegen die teilweise beherzt auspielenden Polen leisteten sich Boll und Süß immer mal wieder kleine Schwächephasen. Prompt ging der zweite Satz verloren, den vierten Durchgang gab das Duo trotz 8: 1-Führung ab. In den entscheidenden Phasen ließen die Favoriten jedoch nichts anbrennen. Christian Süß kämpfte angetrieben von "Deutschland, Deutschland"-Rufen wie ein Löwe, Timo Boll verzückte die 6000 Zuschauer immer wieder mit seinen präzisen Topspins.
Im Halbfinale hatte die serbisch-slowenische Kombination Aleksandar Karakasevic und Bojan Tokic den großen Favoriten nur zu Beginn des Matches Probleme bereitet. Boll und Süß holten sich den ersten Satz 16:14, nachdem sie bereits einige Satzbälle ihrer Kontrahenten abgewehrt hatten. Beim letztlich souveränen 4:1-Sieg gaben die Düsseldorfer nur den dritten Durchgang ab. Boll hatte noch am Samstagabend die Chance, seine umfangreiche EM-Medaillensammlung um ein elftes Exemplar zu erweitern.
Der 28-Jährige trat gegen den Schweden Pär Gerell im Viertelfinale an, mit einem Halbfinaleinzug hätte er Bronze sicher. Ruwen Filus bekam es mit dem Russen Fedor Kusmin zu tun.