Das passiert nicht allzu oft im Handball: Schon zur Halbzeit lag der Tusem Essen beim Zweitliga-Schlusslicht HC Empor Rostock mit satten zwölf Toren Vorsprung in Führung. Damit war die Partie, die eigentlich einen spannenderen Verlauf zwischen den Abstiegskandidaten versprochen hatte, schon nach nur 30 Minuten entschieden. Am Ende setzte sich die Mannschaft von der Margarethenhöhe souverän mit 31:21 (18:6) durch und sicherte sich zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Während die Rostocker als Tabellenletzter nun endgültig am Tiefpunkt der 2. Handball-Bundesliga angekommen sind, klettert der Tusem gerade aus der Abstiegsgrube heraus. Nach dem Sieg gegen Friesenheim legten die Essener an der Ostsee nach und feierten den höchsten Sieg der laufenden Saison. Und bereits von Beginn an ließen sie daran keinen Zweifel aufkommen. Die Abwehr stand dicht zusammen und stellte für die Gastgeber eine offensichtlich zu große Herausforderung dar. Dem HCE fiel im Angriff nur wenig ein, stattdessen fuhr der Tusem einen Tempogegenstoß nach dem anderen zum Erfolg. Mit der nötigen Ruhe und der dazugehörigen Portion Präzision setzten sich die Essener so schnell ab, dass die Hausherren nicht mehr hinterherkamen.
Wer in einem Auswärtsspiel nach einer Viertelstunde schon mit neun Toren Vorsprung führt, der macht Vieles richtig. Und die Mannschaft von Trainer Stephan Krebietke zeigte tatsächlich eine gute Leistung – mutig, zielstrebig und abgezockt. Noah Beyer war erneut wieder für schnelle Tore gut und auch dem Rest der Mannschaft war anzusehen, dass der vorangegangene Sieg Selbstvertrauen gebracht hatte. Auch Kapitän Michael Hegemann trug sich nach zuletzt eher mäßigen Auftritten wieder sechsmal in die Torschützenliste ein. Einzig Rostocks Vyron Papadopoulos hatte keine Lust auf eine deutliche Niederlage, immerhin wehrte er sich mit insgesamt neun Treffern.
Der Tusem konnte die zweite Halbzeit im Schongang bestreiten und so war es kein großes Ärgernis für Trainer Krebietke, dass seine Jungs nicht mehr ganz so hochmotiviert in Richtung des gegnerischen Tores marschierten.
Nach Spielende feierte der Tusem dann gemeinsam mit dem mitgereisten Fan Wolfgang, der auf der Tribüne mit sich selbst eine Laola-Welle ausprobierte. Sogar das klappte an diesem Abend. Generell war es eine lohnenswerte Auswärtsfahrt für den Tusem, der schon am Sonntag wieder in der Liga gefragt sein wird.
Schon Sonntag gegen Emsdetten
Mit André Kropp und Georg Pöhle bringt der TV Emsdetten gleich zwei ehemalige Essener mit in die Sporthalle „Am Hallo“ nach Stoppenberg. Gegen den Tabellenzwölften kann der Tusem nachlegen und das Doppelspieltag-Wochenende optimieren. Genug Selbstvertrauen müsste nach dem klaren Sieg in Rostock da sein.