Essen

Tusem steckt tief im Keller fest, Kreisläufer geht

„Auswärtssieg, Auswärtssieg“ schallte es nach der Schlusssirene durch die Sporthalle „Am Hallo“. Die Gäste durften feiern, was sich die Gastgeber ganz anders vorgestellt hatten. Der Tusem hat in der 2. Bundesliga eine weitere Niederlage kassiert. Im letzten Hinrundenspiel unterlag die Mannschaft von der Margarethenhöhe der HG Saarlouis mit 23:28 (11:11), was vor allem an einer zu hohen Fehlerquote in der zweiten Halbzeit lag.

Nachdem zu Beginn vor allem die Torhüter warm geschossen wurden, nahm die Partie Tempo auf. Der Tusem zeigte sich wach in der Abwehr und entschlossen im Angriff, so bekamen die Gäste Probleme. Allerdings hatten die Saarländer bei einigen Versuchen der Essener Glück, denn oft landeten die Bälle am Pfosten oder der Latte, Neuzugang Justin Müller traf sogar beides gleichzeitig. „Da hätten wir direkt weitermarschieren müssen“, sagte Tusem-Rechtsaußen Simon Keller nach der Partie. So wäre die HG Saarlouis wohl nicht so einfach in Führung gegangen. Es ging körperlich zur Sache, immer wieder landeten die Akteure auf dem harten Hallenboden. Als Saarlouis eine gute Phase erwischte, staute sich mächtig Wut bei den Gastgebern an. Kein Tor fiel von alleine, jedes musste hart erarbeitet werden und das wurde letztendlich auch belohnt. Nach Rückstand reichte es zur Pause zum 11:11. Dabei hätte Justin Müller um ein Haar von der Mittellinie den Führungstreffer erzielt, doch die Halbzeitsirene gab ihm keine Zeit mehr.

Mit viel Hoffnung kam die Mannschaft von der Margarethenhöhe aus der Kabine, doch die Gegner waren nicht weniger motiviert. Die HGS verteidigte geschickt und nahezu lückenlos, so gab es für den Tusem kein Durchkommen. Die Essener bewegten sich zwar viel, doch meist waren es leere Wege, die die kompakte Defensive nicht verwirren konnten. Saarlouis nutzte zudem die Ballverluste des Tusem konsequent aus und blieb in Führung. In der Schlussphase bündelten beide Teams ihre Kräfte und kämpften um die so wichtigen Punkte. Ein ums andere Mal bissen sich die Essener ihre Zähne an der saarländischen Wand aus und mussten selbst – letztendlich zu viele – Gegentore hinnehmen. Es war eine engagierte Leistung und auch der Willen war dem Tusem anzusehen, doch letztendlich waren die Gäste treffsicherer und spielerisch besser.

„Mir fehlt noch ein bisschen die logische Erklärung“, musste Trainer Stephan Krebietke kurz nach der Pleite gestehen. „Das, was wir in der Vorbereitung gut hinbekommen haben, hat uns diesmal gefehlt. Es war erschreckend zu sehen, wie viele Fehler unsere erfahrenen Leute gemacht haben. So gewinnst du auch kein Spiel“, ärgerte sich Krebietke. Simon Keller will dagegen lieber nach vorne blicken: „Am Willen lag es nicht. Wir hatten und haben ein gutes Gefühl für die Rückrunde und da werden wir die Punkte holen.“

Justin Mürköster verlässt Tusem Essen zum Saisonende

Die Wege von Justin Mürköster und dem TUSEM trennen sich zum Ende der Saison 2016/17. Der 20-jährige Kreisläufer wechselt zum ThSV Eisenach. Als A-Jugendlicher kam Justin im Sommer 2014 vom HTV Sundwig/Westig zum TUSEM. Nach einem Jahr Eingewöhnungszeit erarbeitete sich der 1,96 Meter große Kreisläufer in der letzten Saison immer mehr Spielanteile und schaffte in der aktuellen Spielzeit endgültig den Durchbruch. Mit bislang 46 Toren liegt der ehemalige Jugend-Nationalspieler auf Rang fünf der internen Torschützenliste.

Herbert Stauber, Sportlicher Leiter beim TUSEM: „Es ist schade, dass uns Justin im Sommer verlässt. Seine Leistungskurve ging insbesondere in den letzten anderthalb Jahren steil bergauf und wir hätten ihn gerne bei uns gehalten. Justin hat einen super Charakter und von daher wissen wir, dass er sich in der Rückrunde weiter voll reinhauen wird, um möglichst viele Punkte mit dem TUSEM zu sammeln. Wir bedanken uns bei den Stadtwerken Essen, bei denen Justin die Ausbildung zum Anlagenmechaniker absolviert hat.“

„Ich bin dem TUSEM sehr dankbar, dass ich die Chance erhalten habe, direkt den Sprung von der A-Jugend in den Bundesligabereich zu schaffen. In den vergangenen zweieinhalb Jahren konnte ich mich hier in Essen sportlich super weiterentwickeln. Bis zu meinem Abschied im Sommer sind es aber noch 19 Saisonspiele und ich werde zusammen den Jungs alles geben, um den Klassenerhalt zu schaffen“, zeigt sich Mürköster kämpferisch.