Das persönliche Engagement von Staats- und Regierungschefs habe durchaus positive Seiten, weil es die Bedeutung der olympischen Bewegung unterstreiche, sagte der Belgier: "Aber es birgt auch die Gefahr in sich, dass die Bewertung der objektiven Fakten immer mehr in den Hintergrund rückt." Man werde beide Aspekte sorgfältig zu bewerten haben.
Der Auftritt von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin hatte nach Meinung vieler Beobachter maßgeblich zur Vergabe der Winterspiele 2014 an Sotschi beigetragen. Allerdings waren auch die Konkurrenten Pyeongchang durch Südkoreas Präsidenten Roh und Salzburg durch Österreichs Kanzler Gusenbauer hochkarätig vor Ort vertreten. In den Wahlkampf sollen Sotschi 60 Millionen und Pyeongchang 40 Millionen Dollar investiert haben, während Salzburg "nur" etwa 13 Millionen Dollar einsetzte. Der Norweger Gerhard Heiberg ist indes für vier weitere Jahre in die IOC-Exekutive gewählt worden. Der 68-Jährige setzte sich mit 49 Stimmen überlegen gegen drei weitere Kandidaten durch: den Spanier Juan Antonio Samaranch jr. (22), Sohn des früheren IOC-Präsidenten, den Algerier Mustapha Larfaoui (15), Vorsitzender des Schwimm-Weltverbandes FINA, und die US-Amerikanerin Antia DeFrantz (6).
Heiberg, "Vater" der Spiele von Lillehammer 1994 und Leiter der IOC-Marketingkommission, war Wunschkandidat von IOC-Chef Jacques Rogge.