Der DSC Wanne-Eickel hat in den vergangenen zwei Westfalenliga-Saisons gegen den Abstieg gekämpft. Auch diese Spielzeit scheint - zumindest nach zwei Spieltagen - keine einfache zu werden. Nach zwei Partien steckt Wanne-Eickel wieder unten drin: mit Null Punkten auf dem 15. Platz.
"Nach der guten Vorbereitung hatten wir uns natürlich mehr vorgenommen. Wir haben es in beiden Spielen nur phasenweise geschafft, unsere Leistungen abzurufen", ärgert sich Trainer Pascal Beilfuß. Am Saisonauftakt unterlag man Obersprockhövel mit 1:2, zuletzt verlor Wanne-Eickel 0:2 gegen den SV Sodingen, den sie in der Sommervorbereitung noch zweimal hatten bezwingen können.
Beilfuß hat diverse Aspekte ausgemacht, die ihm noch nicht gefallen: "Einerseits das Spiel mit dem Ball. Eigentlich sah das in der Vorbereitung schon sehr gut aus. Und hinten im Defensivbereich machen wir große Fehler, die so nicht passieren dürfen."
Ein Dorn im Auge sei ihm aber die mangelnde Einstellung seiner Jungs. "Die größte Sache ist, dass wir noch nicht in Wettkampf-Stimmung sind. Uns fehlt die Emotionalität, die Aggressivität in den Zweikämpfen, der unbedingte Wille auf beiden Seiten: das Tor machen zu wollen, aber auch das Tor zu verteidigen", beschwert sich der 32-Jährige.
Daher habe man beim Training Maßnahmen ergriffen: Durch viele kleine Spielformen, viele Zweikämpfe und Wettbewerbe im Training will Beilfuß die nötige Wettkampf-Stimmung herstellen. "Sei es die Passübung, der Sprintwettbewerb oder das Torschusstraining; wir wollen sehen, dass die Jungs gewinnen wollen, dass es schon was mit ihnen macht, wenn sie eine doofe Passübung verlieren", erklärt der junge Coach.
Im Sommer hat es wieder eine große Fluktuation im Kader von Wanne-Eickel gegeben. Zwar nicht so ein extremer Umbruch wie in der Vorsaison, aber mit neun Neuzugängen auch viele Veränderungen um einen Kern, bestehend aus zwölf bis 13 Spielern, der geblieben sei. Und aufgrund von Verletzungen werde sich auch weiterhin auf dem Markt umgeschaut.
"Ich vertraue dem Kader, das passt von der Qualität und charakterlich. Aber wir schauen uns noch um. Nicht, weil wir unzufrieden sind, sondern weil wir einige Langzeitverletzte haben. In Summe fehlen uns seit Wochen sechs Spieler. Dafür ist der Kader zu klein", sagt Beilfuß.
Am Sonntag, 25. August, 15 Uhr, steht mit dem Derby gegen die SpVgg Horsthausen der nächste harte Prüfstein auf dem Programm. Gegen Horsthausen gelang es Wanne-Eickel am letzten Spieltag der Vorsaison, mit einem Sieg den Klassenerhalt klar zu machen. "Es ist ein Derby, sie spielen zu Hause. Sie haben vergangene Saison dort kein gutes Gesicht gezeigt und haben öffentlich gesagt, dass das anders werden soll. Daher gehe ich davon aus, dass es extrem eng wird. Kleinigkeiten werden das Spiel entscheiden", prophezeit Beilfuß.