Nach zwei Abstiegen am Stück schrieb Westfalia Herne in dieser Saison wieder Positiv-Schlagzeilen und feierte neulich die Rückkehr in die Westfalenliga. Einige Tage später muss der Traditionsklub aber einen Rückschlag hinnehmen - durch eine Entscheidung der Stadt.
So wurde beschlossen, dass die Haupttribüne im Stadion am Schloss Strünkede Ende Juni geschlossen werden muss. Das marode Dach des Bauwerks soll voraussichtlich im Sommer des kommenden Jahres abgerissen werden und darf bis dahin nicht mehr genutzt werden. Stadt und Verein arbeiten an einer Übergangslösung, etwa die Installation einer mobilen Tribüne.
Konkret ist allerdings noch nichts. Und das gilt offenbar auch für den Bau eines neuen Tribünendaches im Anschluss an den Abriss. Zwar verfolge die Stadt derartige Pläne, schreibt der Vorstand der Westfalia in einem Statement. Aber: "In welcher Form, in welcher Größe und an welchem Standort im Stadion, ist unklar. Zudem scheint die Finanzierung nicht gewährleistet zu sein, denn Stand heute ist kein Geld da!"
In dem vom Vorsitzenden Ingo Brüggemann unterzeichneten Schreiben heißt es: "Unsere große Hoffnung, die Tribüne zumindest ein weiteres Jahr nutzen zu dürfen, geht somit leider nicht in Erfüllung. Wir alle sind darüber sehr traurig und ganz bestimmt zurecht auch etwas wütend."
Und weiter: "An dieser Stelle muss nicht erwähnt werden, dass uns der daraus resultierende wirtschaftliche Schaden zurückwirft. Die Planungen für die kommende Spielzeit, unsere mittelfristigen Ziele und vieles andere mehr, müssen neu formuliert werden."
Durch die fehlenden Sitzplätze entgehen dem Revierklub schließlich wichtige Zuschauereinnahmen. Selbst einen Umzug in eine andere Stadt kann der Westfalenliga-Aufsteiger nicht ausschließen. Auf einer Infoveranstaltung möchte die Westfalia bald den Austausch mit den Mitgliedern zum Thema Tribünendach suchen.