Auch wenn die Hoffnung auf den Klassenerhalt bereits vor der Partie gegen Türkspor Dortmund in Herne nicht besonders groß gewesen seien dürfte, ist es nach der 1:4-Niederlage gegen den Tabellenzweiten offiziell: Westfalia Herne steigt aus der Westfalenliga ab.
Dabei zeigten die Herner über weite Strecken eine starke Partie. Das sah auch Westfalia-Coach Hayrettin Celik so: „Ich bin sehr zufrieden. Wir sind aus meiner Sicht nicht unverdient in Führung gegangen. Doch der Ausgleich kam dann viel zu schnell. Wenn unsere Führung länger hält, dann ist es vielleicht noch ein anderes Spiel.“
Jetzt kann Herne auch rechnerisch den Klassenerhalt nicht mehr schaffen, der Traditionsverein muss also nur ein Jahr nach dem Abstieg aus der Oberliga für die Landesliga planen. „Der Schmerz nach diesem Spiel sitzt nicht so tief, wir sind ja nicht wegen dieser Partie abgestiegen. Das ist ein Prozess gewesen, bei dem die Leute im Verein, die Jungs und auch meine Wenigkeit auf der mentalen Ebene auch in den Wochen vorher gelitten haben“, erklärte Celik offen.
Die Planungen für die kommende Saison laufen in Herne bereits auf Hochtouren. „Die Mannschaft, die wir gegen Türkspor gesehen haben, wird sich zur nächsten Saison verändern. Einige Spieler haben sich aber schon früh im Winter zum Verein bekannt. Wir werden uns punktuell verstärken, um die Fehler zu minimieren, die wir dieses Jahr in der Defensive und der Chancenverwertung gezeigt haben“, erklärt Celik.
Im kommenden Jahr nicht mehr dabei sein wird Simon Struck. Den 19-Jährigen, der in dieser Saison bereits 14 Tore für Herne erzielen konnte, zieht es in die Oberliga. Torhüter Daniel Dudek kehrt nach Leih-Ende zurück nach Wattenscheid.
Doch zu viele Spieler will Celik auf keinen Fall austauschen: „Ich will nicht von einem Neuaufbau sprechen, das wird es definitiv nicht sein. Die Mannschaft, die gegen Türkspor auf dem Feld stand, hat gut und ordentlich gespielt. Das macht nicht nur Hoffnung, sondern verbreitet auch Optimismus. Gegen eine Mannschaft, die gute Oberliga-Qualität hat, machen wir es mit Blick auf unsere Tabellensituation richtig gut.“
Die Entwicklung seiner Mannschaft löst nicht nur beim Westfalia-Trainer eine Euphorie für die nächste Saison aus: „Für mich und den Verein ist dieser Schritt sehr wichtig, es verbreitet nicht nur für uns diesen Optimismus, sondern es zeigt auch, wer wir sind.“
Ob es dann am Ende für den direkten Wiederaufstieg reicht, wird sich erst in ferner Zukunft zeigen. Doch jetzt gilt es für Westfalia Herne erst einmal, die laufende Saison versöhnlich zu beenden.