Der Coach arbeitet nach wie vor daran, gewisse Schwachstellen abzuschaffen, Neuerungen einzuführen und konzentriert sich gleichzeitig darauf, dem Team eine breite Brust zu verpassen. "Wir haben zuletzt mit der Viererkette gespielt, dazu im Mittelfeld etwas verändert. Die Jungs haben das gut gelöst, die Auffassungsgabe ist da, ich muss nicht groß etwas erklären. Für einen Trainer eine angenehme Situation", sagt Anders.
Was ihm noch nicht gefällt, ist der verbale Auftritt seiner Formation. "Es ist noch zu ruhig, das Sprechen muss besser werden", legt er den Finger in die Wunde, "Zurufe, Anspornen und das Coaching auf dem Platz passieren noch zu wenig. Man kann nicht alles von der Außenlinie machen, dazu braucht man auch Leute im Team." Mit Henning Marpe hat Anders einen Kandidaten ausfindig gemacht. "Er hat von hinten dirigiert, meinte aber nach dem letzten Match zu mir, er sei ziemlich heiser. Da müssen noch zwei, drei Akteure dazu, die ähnlich pushen. Ein Michael Ballack präsentiert zum Beispiel Persönlichkeit, er ist ein Leader, alle hören auf ihn."
Doch mit der Brechstange lassen sich solche Typen nicht herbeizaubern. Anders: "Es müssen Leistungsträger sein, von denen solche Impulse ausgehen, die Akzeptanz haben. Aber diese Entwicklung dauert, das geht nicht von heute auf morgen. Ein Profil entwickelt sich über ein ganzes Spieler-Leben. Wichtig ist, dass keiner beleidigt ist, wenn etwas gesagt wird. Es muss als Hilfestellung angesehen werden, dann kommen wir weiter."