Nur mit angezogener Handbremse zu trainieren, damit ja nicht noch mehr passiert, ist nicht sein Ding. Anders: "Wir haben einige Defizite aufzuarbeiten, deswegen arbeiten wir intensiv. Ich kann jetzt keinen in Watte packen. Für den einen oder anderen Akteur, der bisher nicht zum Zuge kam, besteht in der Situation die Chance zum Anbieten."
Zu den Kandidaten zählt auch Michael Lackmann, der sonst im Schatten von Torjäger Lars Fack stand. Der Trainer: "Lacki ist als Stoßstürmer gefragt, von der Statur her kann er vorne drin etwas bewegen und passt zum wendigen Daniel Eisenkopf. Allerdings kommt Lackmann aus der unteren Klasse, hatte wenig Spielpraxis. Jetzt kann er zeigen, was er drauf hat."
Das gilt ebenfalls für den kompletten Kader, der nach wie vor unter Beobachtung steht, um für die neue Saison das Gerüst zu basteln. Anders: "Anfang April werde ich bei den Spielern gewisse Dinge abrufen, die ich ihnen auf den Weg gegeben habe. Dabei lässt sich dann feststellen, wie Anforderungen umgesetzt werden. Um sich ein fundiertes Urteil über alle Spieler bilden zu können, dauert es sicherlich einige Wochen."
Markant sicherlich, dass bei einer Gewichts-Überprüfung nicht alle in bester Verfassung von der Waage stiegen. Der ehemalige Erkenschwicker: "Wenn jemand fünf, sechs Kilo zu viel drauf hat, dann kann er die Linie nicht rauf und runter rennen. Jedes Pfund zu viel bedeutet Mehrarbeit für den Organismus. Auch daran muss man arbeiten, um die beste Leistung anbieten zu können."
Grundsätzlich will der Kruse-Nachfolger mehr Dampf über die Außenbahnen sehen, was beim 0:0 gegen die SpVg. Emsdetten vermisst wurde. "Die Wege in den Rücken der Abwehr, von wo aus man eine Flanke oder einen Pass in die Mitte bringen kann, sind noch tabu gewesen. Vielleicht klappt es besser, wenn wir vom 3-5-2 zum 4-4-2-System wechseln. Dann hat der Außenspieler mehr Absicherung und traut sich vermutlich mehr zu." Das wäre gegen die anfälligen Brakeler heute sicherlich ein Mittel, um für mehr Torgefahr und vielleicht den ersten Sieg 2008 zu sorgen.