In einem intensiv geführten Spiel gelang den Rot-Weissen erst in der 72. Spielminute der richtige Durchbruch durch die ETB-Abwehr. Der nur ein paar Minuten zuvor eingewechselte Velibor Geroschus markierte die 1:0-Führung. Der Führungstreffer viel zu einem für den ETB unglücklichen Zeitpunkt.
Denn Robin Bradner musste am Spielfeldrand behandelt werden und so waren die Schwarz-Weissen kurz in Unterzahl. Danach war der Bann gebrochen und es ergaben sich größere Räume für den schnellen RWE-Angriff. So traf fünf Minuten vor dem Schlusspfiff Noel Futkeu zum 2:0. In der Nachspielzeit erzielte Yakup Akbulut das 3:0 durch einen leicht abgefälschten Distanzschuss - der Derbysieg war perfekt.
Gästetrainer Damian Apfeld war nach dem Abpfiff zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: "Ich muss der Mannschaft großen Respekt zollen. Nach zwei Niederlagen wieder ins nächste Derby auswärts zu gehen und es dann so zu machen, da ziehe ich den Hut vor dieser Mannschaft."
Dennoch sah Apfeld auch deutliches Verbesserungspotential: "Ich fand uns in den ersten 35 Minuten sehr stark. Leider haben wir zehn Minuten vor der Pause durch unnötige Fouls ein bisschen den Faden verloren. Da haben wir den ETB zurück ins Spiel geholt. Denn wenn uns der ETB gefährlich werden konnte, dann nach Standardsituationen. So sind wir mit einem nicht so guten Gefühl in die Pause gegangen. Auch nach der Pause hat im letzten Drittel immer ein bisschen der entscheidende Pass gefehlt. Aber spätestens nach dem 1:0 hatten wir mehr Räume."
Für ETB-Trainer Hakan Yalcinkaya spiegelte das Ergebnis nicht unbedingt den Spielverlauf wider: "Eine 0:3-Niederlage klingt sehr hoch. Klar kann man über einen verdienten Sieg für RWE sprechen, aber die Gegentore sind aus unserer Sicht sehr ärgerlich gefallen. Dass Rot-Weiss mehr Ballbesitz hat, war vorher klar. Das war keine Überraschung. Aber insbesondere die ersten zwei Gegentore sind nach individuellen Fehlern gefallen. Da haben wir dem Gegner den Ball mehr oder weniger direkt vor die Füße gespielt. Gerade das ist im Strafraum dann tödlich. Diese Möglichkeiten hat RWE sehr gut genutzt."
Trotz der Niederlage sah Yalcinkaya auch Positives: "Bis zu den Toren hat RWE nicht viele Torchancen gehabt und trotz der hohen Spielanteile keine besondere Gefahr ausgestrahlt. Der ein oder andere Nadelstich, den wir setzten wollten, ist uns nicht gelungen. Aber bis zum ersten Gegentor haben wir gut gearbeitet. Dennoch gehen wir leider mit leeren Händen nach Hause."