Holger Flossbach kennt den Weg, den der RSV Meinerzhagen in den vergangenen beiden Spielzeiten hinter sich gebracht hat. Der Verein aus dem Sauerland, unterstützt von Nuri Sahin – seit diesem Freitag Fußballprofi des SV Werder Bremen – ist innerhalb von zwei Jahren von der Bezirks- in die Westfalenliga aufgestiegen. Die Meinerzhagener stellen sich als Aufsteiger, aber als ambitionierter Gast am Sonntag (15 Uhr, Mondpalastarena) zum Top-Spiel beim DSC Wanne-Eickel vor.
Meinerzhagen mit einer Klettertour
Von der Bezirksliga bis in die Westfalenliga: diese Klettertour hat Holger Flossbach, der Trainer der Wanne-Eickeler, seinerzeit mit dem TSV Marl-Hüls erfolgreich unternommen. Nun ist sie auch Meinerzhagen gelungen, und Holger Flossbach nimmt den Aufsteiger als durchaus selbstbewusst wahr: „Das ist gut. Das soll so sein. Dann treffen am Sonntag zwei Mannschaften aufeinander, die ambitioniert sind.“ Die Verpflichtung von zwei Spielern der Regionalliga-Absteiger TuS Erndtebrück (Tim Treude) und SV Westfalia Rhynern (Mathieu Bengsch) sowie Torhüter Johannes Focher vom Niederrhein-Oberligisten ETB SW Essen waren bei den Sauerländern zu dieser Saison Personalien mit Ausrufezeichen. Für den RSV Meinerzhagen hat Nuri Sahin im Mai dieses Jahres festgestellt: „Sportlich setzen wir uns keine Grenzen.“ Ganz allgemein erwarten Holger Flossbach und seine Mannschaft einen offensiv starken Gegner, kompakt stehend und mit individueller Klasse.
Die Mannschaft ist gefordert
Auf der Ausfallliste des DSC sind nach der 1:3-Niederlage bei YEG Hassel zwei neue Namen dazu gekommen. Lukas Ziegelmeir ist nach Roter Karte gesperrt, und Alexander Schlüter fällt wie befürchtet mit einem Schlüsselbeinbruch aus. Damit bliebe mit Thomas Schmitter noch ein Innenverteidiger übrig für Sonntag, eventuell kommt Davide Basile noch für einen Einsatz in Frage. Auch angesichts dieser Lage setzt Holger Flossbach seine Arbeit fort, die Wanne-Eickeler zu einer verschworenen Gemeinschaft zu schmieden. Das sei seit seinem Amtsantritt schon besser geworden, aber das soll auch noch weiter gehen: „In der Mannschaft soll auch der fünfundzwanzigste im Kader das Gefühl haben, dass er persönlich gebraucht wird. Dass jeder weiß: Es ist wichtig, jetzt voll da zu sein.“
Den Zeitpunkt sieht Holger Flossbach auch angesichts des bevorstehenden Spiels zweier Liga-Favoriten gekommen. Denn die Ausfälle sollen gar nicht das Thema sein: „Die Zuschauer erwarten am Sonntag von beiden Mannschaften Top-Fußball, der sie begeistert, und da ist meine Mannschaft gefordert.“ Eben voll da zu sein.
Von: Stephan Falk