Das Geschehen auf dem Feld zwischen dem Oberligisten VfB Homberg und dem Westfalenliga 2-Vetreter SpVgg Erkenschwick hielt, was es auf dem Papier versprach: Beide Mannschaften zeigten in der Frühphase ihrer Vorbereitungen eine temporeiche Leistung. Bei 100 Prozent waren beide jedoch noch lange nicht.
SpVgg-Trainer Rene Lewejohann hingegen, der Mitte letzter Saison das Ruder in Recklinghausen für Zouahir Allali übernahm, war schon gegen Homberg bei 100 Prozent Betriebstemperatur. Anhaltend war seine Stimme zu hören. Anweisungen wurden reingerufen, Motivationen ausgesprochen. "Wenn jeder so engagiert coachen würde wie Rene, dann hätte der ein oder andere Verein ein Problem weniger", lobte Hombergs Trainer Stefan Janßen seinen jüngeren Trainerkollegen.
Man merkt dem 34-Jährigen an, dass er nach dem vierten Platz in der Vorsaison nun mehr erreichen will. "Erfolg ist planbar", sagte Lewejohann selbstbewusst nach der Homberg-Partie. "Nur die Zufälle, wie Verletzungen, Sperren oder Spielglück können uns einen Strich durch die Rechnung machen", fügte er hinzu. Nach seinem überraschenden Rücktritt beim Oberliga-Aufsteiger FVS Duisburg und dem direkten Wechsel nach Erkenschwick will Lewejohann an neuer Wirkungsstätte etwas aufbauen. "Ich denke, unsere Qualität wurde gegen den VfB Homberg bereits deutlich. Das ist ein ambitionierter Oberligist, gegen den wir sehr gut mitgehalten haben", freute Lewejohann sich sichtlich über die bewiesene Stärke.
Auffällig war am Mittwoch auch die Art, wie Lewejohann mit seinen Spielern umging. Schon beim FSV hatten ihn seine Schützlinge immer wieder gelobt, er sei empathisch, könne wie die Spieler denken und gäbe sogar Anweisungen auf Türkisch. Gegen Homberg sprach der SpVgg-Trainer vor allem mit den jungen Spielern Timo Conde, Skandar Soltane und Mikael Satin. "Ich verlange von den Jungs, dass sie mutig spielen und sich etwas zutrauen. In den Testspielen sollen sie Dinge ausprobieren", formulierte Lewejohann die Anforderungen an seine Talente.
Mit dem Leistungsstand seines Teams ist Lewejohann bisher und vor allem nach dem starken Test gegen Homberg, der die Niederlage im ersten Freundschaftsspiel gegen den Bezirksligisten DJK Eintracht Coesfeld vergessen machte, zufrieden: "In der Phase, in der wir uns befinden, geht es uns darum, gefordert zu werden. Deshalb hatten wir uns bewusst diesen starken Gegner ausgesucht, mit dem wir uns messen wollten. Das hat in Perfektion funktioniert. Ein rundum gelungener Test", schwärmte er.