Nach der Ankündigung von Frank Conradi, das Trainer-Amt beim Fußball-Westfalenligisten Viktoria Resse zum Ende dieser Saison niederlegen zu wollen, ist die Suche nach einem Nachfolger am Emscherbruch bereits in vollem Gange. „Alles andere wäre auch fatal“, sagt Peter Colmsee, der Sportliche Leiter des Vereins. „Schließlich wollen die meisten Spieler, mit denen wir im Hinblick auf die kommende Spielzeit verhandeln, auch wissen, wer unser künftiger Trainer sein wird.“
Der 62-Jährige ist angenehm davon überrascht, wie interessant sein Klub nach dem Durchmarsch von der Bezirks- in die Westfalenliga in der Fußballer-Szene geworden ist. „Wir haben uns einen guten Namen gemacht“, sagt er. Die Anzahl und auch die Qualität der Bewerbungen können sich sehen lassen. Insgesamt zehn Bewerber haben ihren Hut bei der Viktoria in den Ring geworfen. Nach den bisher geführten Gesprächen sind vier Kandidaten in die nähere Auswahl gekommen. Namen werden in Resse öffentlich natürlich nicht genannt.
„Ich werde die vier übrig gebliebenen Bewerbungen in meinem Urlaub sondieren“, sagt Peter Colmsee. Er macht sich jetzt für drei Wochen auf nach Neuseeland. Wenn man so will, kristallisiert sich der künftige Coach der Viktoria damit am anderen Ende der Welt heraus.
Entscheidung bis zum 15. Februar
Allerdings wird Peter Colmsee nicht das alleinige Wort haben. Nach der Rückkehr aus Ozeanien legt er dem Vorstand um Klubchef Klaus Rostek seinen Vorschlag auf den Tisch - und danach wird die Entscheidung fallen. „Bis zum 15. Februar sollte alles offiziell sein“, sagt der Sportliche Leiter zur Trainersuche.
Peter Colmsee hat genaue Vorstellungen, was er vom nächsten Resser Trainer erwartet. „Er sollte unser Konzept mittragen“, betont er. „Wir sind ein Verein, der auf junge Spieler setzt. Der Neue sollte bereit sein, diese Spieler weiterentwickeln zu wollen. Ich sehe Viktoria Resse nach wie vor als Ausbildungsklub. Wichtig ist dabei aber natürlich auch die Fachkompetenz als Trainer.“
Außerdem muss es menschlich passen. Und finanziell. Die Viktoria hat keinen Großsponsor und auch keine Gelddruckmaschine. Der Neue wird in Resse eine reizvolle sportliche Herausforderung vorfinden, aber sicherlich nicht reich werden können. Bei den vier Kandidaten, die es in die Endauswahl geschafft haben, handelt es sich ausschließlich um Männer, die bereits überkreislich trainiert haben.
Vollstes Vertrauen zu Frank Conradi
Die aktuelle Saison der Westfalenliga wollen die Resser auf jeden Fall noch mit Frank Conradi durchziehen. „Definitiv“, sagt Peter Colmsee. „Frank Conradi hat bis zum letzten Tag unser vollstes Vertrauen. Er kann von seinem Charakter gar nicht anders, als bis zum Schluss alles für Viktoria zu geben. Frank Conradi ist ein Vollbluttrainer.“