Sicher sei es auch so, stimmt Holger Flossbach zu, dass so ein Sieg durch ein Tor in der Nachspielzeit wie am vergangenen Sonntag beim 2:1 in Hordel einen Schub geben kann. Vor allem, weil es auch insgesamt ein guter Auftritt seiner Mannschaft gewesen sei. Aber im Fußball lassen sich immer auch mehrere Seiten betrachten, und das macht der Trainer des DSC Wanne-Eickel auch vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr, Mondpalastarena) gegen den SC Neheim.
Den erlösenden Moment, den Sebastian Westerhoff mit seinem Geniestreich hervorrief, mal beiseite gelassen, hat Flossbach nämlich vor allem auch erkannt: an der Gier nach Toren müsse seine Mannschaft noch arbeiten, und die Galligkeit vor dem gegnerischen Gehäuse sei unter der Woche auch noch mal ein Thema gewesen. Denn bis Sebastian Westerhoff in der vierten Minute der Nachspielzeit traf, habe sein Team zu viele Chancen liegen lassen. Weniger Schnörkel vor dem Tor, mehr Konsequenz im Abschluss fordert Flossbach von seinen Spielern.
Aber bis zur gegnerischen Torlinie war Flossbach mit dem Spiel seiner Mannschaft einverstanden: „In der vergangenen Saison hätten wir dieses Spiel nicht gewonnen.“
Auch der Blick auf die Tabelle ist ein anderer als in der vergangenen Spielzeit, nach jetzt acht Spieltagen ohne Niederlage. „Es sieht ja auch gut aus, dass wir mit vier, vier, null da stehen“, so der DSC-Trainer über die bisherige Sieg-Unentschieden-Niederlagen-Bilanz. „Obwohl es sechs, zwei, null hätte sein können.“ Dass in der Niederlagen-Spalte auch nach dem Spiel gegen Neheim weiter die Null stehen soll, versteht sich von selbst, aber auch die Ausbeute an Unentschieden möchte Flossbach auf dem bisherigen Niveau halten: „Es ist ein Heimspiel, und da müssen wir punkten. Das müssen wir uns alle hinter die Ohren oder besser: unter die Sohlen schreiben.“
Fürs Neheim-Spiel wird Mathias Tomaschewski ausfallen, ebenso sind die Brüder Sven und Patrick Preissing und Nick Ruppert verletzt oder angeschlagen.
Unangenehme Aufgabe
Gegen Neheim, als Vierter Tabellennachbar des Drittplatzierten DSC Wanne-Eickel, wartet auf die Gastgeber eine unangenehme Aufgabe, sagt Holger Flossbach. Aber ein bisschen weiter nach vorne geschaut, folgt in der kommenden Woche das Auswärtsspiel bei der SG Finnentrop/Bamenohl. Und sofern sich der DSC wie auch der aktuelle Tabellenführer bis dahin erfolgreich durchpunkten, stünde gegen den Holzwickeder SC in zwei Wochen in der Mondpalastarena ein Spitzenspiel an.
Zunächst aber richtet sich der Blick allein auf den SC Neheim, auch mit Hilfe von Torhüter Sören Gerlach, der zu dieser Saison vom Klub aus dem Sauerland zum DSC Wanne-Eickel gewechselt ist. Nach diesem Spieltag mit fünf, vier, null dazustehen, sähe ja auch gut aus.