Marko Schott, hat Ihre Mannschaft die erste Hälfte verschlafen? Wir sahen in der ersten Halbzeit nicht so gut aus. Wir waren nicht richtig im Spiel und waren nicht präsent. Durch eine Unachtsamkeit nach einem Standard bekommen wir das 0:1. Trotzdem hätten wir mit viel Massel, den man hat, wenn man oben steht, kurz vor der Halbzeit den Ausgleich erzielen können.
Mit seinem Doppelpack hatte Tim Schrade großen Anteil am Sieg gegen den SC Hassel. Wie wichtig ist er und wie sehr schmerzt es, dass er den Verein im Sommer verlässt? Er ist ein absolut guter Junge. Ihn zeichnet aus, dass er einen nahezu unbändigen Willen hat. Er arbeite immer weiter, steckt nie auf. Auch wenn er mal zwei Chancen verbaselt, was bei ihm auch mal vorkommt, macht er den Dritten dann trotzdem rein. Es ist super schade, dass Tim uns am Saisonende verlässt. Dies gilt es dann zu kompensieren, was wir auch hinbekommen werden.
Die Westfalia grüßt nun von der Tabellenspitze. Kommt Ihnen alles wie im Traum vor? Wir könnten uns alle kurz die Augen reiben und das genießen, dass wir Tabellenführer sind. Doch dies machen wir nur eine Minute lang. Dann beginnt die harte Arbeit. Wir sind nun die Gejagten. Dementsprechend kann es nicht sein, dass wir nur gute 45 Minuten auf den Platz bringen. Wir müssen eben 90, wenn es sein muss auch 93 Minuten, Gas geben. Der Traum geht weiter. Es ist einfach Wahnsinn – neun Siege in Serie. Die Saison ist aber noch lang. Wenn wir bis zum Ende da stehen, wo wir jetzt stehen, dann können wir Geschichte schreiben. Abheben wird allerdings keiner, ich werde die Jungs schon wieder erden.
Die Zügel werden also sofort wieder angezogen. Bleibt keine Zeit, um zu feiern? Ist träumen erlaubt? Ich bin auch mal euphorisiert. Im Moment ist dies der Fall, keine Frage. Doch die Arbeit geht weiter und die Jungs werde ich schon zusammenstauchen, wenn es sein muss. Wir können jetzt nicht einfach aufhören. Wir müssen uns den Allerwertesten aufreißen. Es gibt noch nichts zu feiern. Aber wir dürfen jetzt nicht nur träumen, von dem, was noch kommen kann.
Ausgerechnet der Erzrivale SV Holzwickede verhalf dabei, dass die Westfalia nun an der Tabellenspitze ist. Steckt diese Liga voller Überraschungen? Es ist schon mehr oder weniger eine Überraschung, dass wir dort stehen, wo wir nun stehen. Wir müssen uns dies jeden Tag erarbeiten. Wir müssen kontinuierlich Leistung abrufen. Nur dann kann man erfolgreich sein. Kein Team in dieser Liga hat nur einen Punkt zu verschenken.