„Oldie“ oder „Dauerbrenner“ – viele Namen lassen sich für den 33-jährigen Leistungsträger finden. „Ich wollte nach der Saison kürzer treten, bin meiner Frau in der fußballfreien Zeit aber so auf die Nerven gefallen, dass sie mir gesagt hat: ‚du darfst auf keinen Fall aufhören, das halte ich nicht aus‘. Ohne Fußball wüsste ich auch nicht, was ich machen soll“, scherzt Fröse über die Gründe für die Erweiterung seines Kontrakts.
Der Lauf der Westfalia ist beeindruckend
Dabei spricht der sportliche Erfolg für ihn. Aktuell belegt Wickede den zweiten Platz in der Westfalenliga und ist punktgleich mit Spitzenreiter TSV Marl-Hüls. Seit sieben Spielen ist die Westfalia ungeschlagen, hat im Moment einen starken Lauf, der am Ende möglicherweise zum großen Wurf reichen könnte. „Den Aufstieg als Ziel zu nennen wäre vermessen. Marl-Hüls hat das Spielermaterial, um sich im Laufe der Rückrunde abzusetzen. Wir möchten so lange wie möglich oben mitspielen, würden am Ende aber auch nicht extra verlieren um den Aufstieg zu verhindern,“ gibt Fröse den Kampf nicht auf.
Vor elf Jahren ist er vom Wambeler SV zum Pappelstadion gewechselt, dabei verlief seine Karriere sicherlich nicht wie gewünscht. Aufgrund einer Knieverletzung musste er eine zweijährige Auszeit einlegen. „Ich habe den Gündogan gemacht, hatte lange Zeit starke Rückenprobleme. Danach wollte ich dann in Wambel eigentlich nur mit ein paar Freunden in der zweiten Mannschaft kicken, musste nach zwei Partien aber für die Erste auflaufen. Leider war der Rückstand da schon so groß, dass wir am Ende abgestiegen sind. Zusammen mit Marcel Brüning bin ich dann zur Westfalia nach Wickede gewechselt“, erklärt der Blondschopf.
Keine Angst vor der Oberliga
Von der Kreisliga bis zur Westfalenliga – Fröse hat in jeder Liga gespielt. Mit dem damaligen Bezirksligisten ist er sofort in die Landesliga aufgestiegen, musste aber nach nur einer Saison wieder den umgekehrten Weg antreten. Eventuell kann er auch im gehobenen Alter noch ein wenig Oberliga Luft schnuppern. Angst hat er nicht: „Ich bin extrem ehrgeizig, habe schon alles mitgemacht. Mein Vorteil war es, dass ich mich immer nur um eine Klasse steigern musste, dazu habe ich aber wohl das Potenzial gehabt.“
In Wickede gehört er mittlerweile zum Inventar, für die Fans ist die Nummer sieben immer greifbar, sitzt auch gerne nach den Spielen noch im Vereinsheim und trinkt ein Bier mit den Anhängern. Gedanken über einen Abschied hat sich Fröse nur einmal gemacht. „Es gab immer Angebote. Nachgedacht habe ich allerdings nur einmal. Mit 23 kam ein sehr interessantes Angebot von einem Regionalligisten, da denke ich heute noch ein wenig drüber nach. Ich hätte gerne gewusst, wo meine Grenzen sind. In Wickede gibt es unheimlich viele tolle Menschen, das ist für mich zu einem Stück Heimat geworden, deswegen bin ich froh, dass ich hier geblieben bin.“ Ganze elf Jahre lang.