„Ein heißes Turnier“ hatte Friedrich Doerpinghaus, Geschäftsführer beim Sponsor AC-GE Doerpinghaus gesehen, als er am Sonntagnachmittag seine Eindrücke zusammenfasste und das Mikrofon an Bruno Piotrowski zurückgab.
Der 1. Vorsitzende des SC Hassel schritt zur Siegerehrung und durfte gleich zwei Mannschaften zum ersten Platz gratulieren: Der Hammer SpVg und dem Gastgeber. Das aufziehende Unwetter hatte am Sonntagnachmittag erst für eine längere Unterbrechung gesorgt. Als das Grollen immer lauter und der Regen immer kräftiger wurde, hatte Schiedsrichter Tobias Beuers die Teams vom Feld geschickt.
Da auch nach ein paar Minuten keine Besserung in Sicht war, einigten sich die Mannschaften beim Stand von 2:2 auf den Abbruch des Finales. Das Preisgeld wurde einfach geteilt. „Das war die absolut richtige Entscheidung“, meinte SCH-Trainer Thomas Falkowski.
Ostdorf und Höfler wollten eine Münze werfen
Timo „Ossi“ Ostdorfs hatte sich zwar mit Hamms Jochen Höfler schon darauf geeinigt, „wie früher“ eine Münze zu werfen – doch das war genauso abgeschmettert worden, wie der Einfall des ein oder anderen, den Sieger im Elfmeterschießen zu ermitteln.
Zuvor hatte es so ausgesehen, als würde Höfler die Gastgeber im Alleingang erledigen. Seine zwei blitzsauberen Tore brachten Hassel aber noch nicht zur Strecke. Neuzugang Julian Hellmich schnürte ebenfalls einen Doppelpack, wie schon am Samstag gegen Zweckel haute der ehemalige Bueraner einen Freistoß in den Winkel, außerdem überwand er HSV-Keeper Trifoun Gioudas mit einem Heber. „Wir sind gegen Zweckel zurückgekommen und jetzt auch gegen Hamm, die Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt, vor allem wenn man bedenkt, was das für schwierige Bedingungen waren und dass wir ja auch noch beim Cranger-Kirmes-Cup im Einsatz waren“, machte Falkowski seiner Truppe ein großes Kompliment.
Apropos: „Etwas enttäuscht“ zeigte sich Piotrowski von der Spvgg. Erkenschwick, die genau wie auch der TSV Marl-Hüls, ebenfalls bei beiden Turnieren parallel angetreten war – oder auch nicht. Das letzte Gruppenspiel am Samstag hatten die Stimberger abgeschenkt.
900 Liter Mineralwasser
Auch das Wetter am Samstag war grenzwertig. 900 Liter Mineralwasser wurden alleine am zweiten Turniertag verteilt, der Kräfteverschleiß war auch am Sonntag bei vielen Spielern noch spürbar.
So quälten sich der SV Zweckel und die U23-Mannschaft des MSV Duisburg durch das Spiel um Platz drei, Hamm schien im Finale abzubauen. Aber auch für die Lippestädter hatte sich der weite Weg gelohnt. Neben dem Preisgeld gewannen die „Rothosen“ zwei Erkenntnisse: Dass die Gastspieler Jovan Grozdanic, David Jahdadic und Mesut Özkaya allesamt tauglich sind, sowie den Beweis, dass man mit der Oberliga-Konkurrenz mehr als mithalten kann.