Denn eine Beschwerde von Trainer Günter Appelt in der WAZ über die mangelhaften Trainingsbedingungen löste eine Vielzahl öffentlicher Briefe aus. Appelt monierte zunächst erneut den fehlenden Kunstrasen und das Problem, auch die Hallen der Stadt nur selten nutzen zu können. Dies sei in den Nachbarstädten kein so gravierendes Problem.
Daraufhin antwortete Sportamtsleiter Dieter Bugdoll, dem SV Zweckel stehe grundsätzlich eine gute Infrastruktur zur Verfügung. „Der SV Zweckel nutzt den einzigen beleuchteten Rasenplatz unserer Stadt“, gab er zu bedenken. Und ein Kunstrasenplatz sei bei den Witterungsbedingungen der letzten Wochen auch keine Lösung. Den vom SV Zweckel vermittelten Eindruck, das Gladbecker Fußballvereine schlechter gestellt seien, als Vereine in Nachbarstädten, wies Bugdoll deutlich zurück: Die Situation in Gelsenkirchen und Gladbeck ist absolut vergleichbar!“
Kabinen hoffnungslos überfüllt
Besonders die Aussage Bugdolls bezüglich der angeblich guten Infrastruktur brachte wiederum Yvonne Reschke aus dem Jugendvorstand des SV Zweckel auf die Palme. „Wir sind der einzige Verein, der ein Flutlicht am Rasenplatz und am Tennenplatz besitzt. Na da sind wir aber sehr froh drüber! So haben die Kinder wenigstens Licht, wenn sie draußen sitzen, um zumindest ihre Schuhe zu wechseln.“ Die Kabinen seien hoffnungslos überfüllt und es gebe nicht genügend Kapazitäten für die verschiedenen Jugendmannschaften. Auch Appelt stimmt mit ein: „In der Westfalenliga sind wir auf jeden Fall der Verein mit der schlechtesten Platzanlage.“
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So geht's »Es ist nicht der erste Konflikt zwischen Verein und Stadt. Schon im September – kurz nach dem Saisonstart – beschwerte sich Werner Gloddeck, der Geschäftsführer des SV Zweckel über eine „gnadenlose Jagd auf Parksünder.“ Denn das Ordnungsamt verteilte während des Spiels fleißig Knöllchen an falsch parkende Zuschauer. Und das waren einige, denn die Parkplätze in der Nähe des Platzes an der Dorstener Straße halten sich in Grenzen. Gloddeck hätte sich eine Vorwarnung gewünscht. Schon damals reagierte die Stadt mit einer Stellungnahme: „Wir haben bereits Anfang August darauf hingewiesen, dass der kommunale Ordnungsdienst an Spieltagen die Situation vor Ort verstärkt kontrollieren wird“, erklärte damals Sportamtsleiter Bugdoll.
Ruhe soll einkehren
„Der Konflikt ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen“, gibt Gloddeck gegenüber RS zu. Wenn es nach ihm geht, werden zukünftig Probleme nicht mehr öffentlich diskutiert, wie es bei der Park- und bei der Platzsituation der Fall war. Auch der Stadt ist daran gelegen, das Verhältnis zum sportlichen Aushängeschild von Gladbeck nicht komplett zu gefährden. Für Donnerstag wurde die Geschäftsführung des SV Zweckel zu einem Gespräch eingeladen, bei dem die Probleme besprochen wurden. Gloddeck erklärte, dass „beide Seiten daran interessiert sind, dass Ruhe einkehrt.“ Appelt, der beim Gespräch vor Ort war, nutzt einen klassischen Fußballspruch, um zu beschreiben, worauf sich Verein und Stadt geeinigt haben: "Wir wollen in Zukunft näher zusammenrücken."