Beim 3:3-Unentschieden zum Auftakt vor einer Woche war Flossbach noch zufrieden gewesen mit seiner Mannschaft, die bei hohen Temperaturen alles gegeben hatte, was in ihrer Macht stand. In dieser Woche, bei deutlich angenehmeren Temperaturen, ließen seine Spieler jedoch so ziemlich alle Qualitäten vermissen, die sie in der letzten Woche ausgemacht hatten. „Pomadig“ sei der Auftritt gewesen, meinte Flossbach, keiner seiner Spieler habe Verantwortung übernommen. „Es fehlte einfach der Wille zum Sieg“, so der Coach von Marl-Hüls.
Dabei hatte der TSV ganz ordentlich begonnen und das Spiel in der ersten Halbzeit weitgehend im Griff gehabt, doch der finale Pass wollte einfach nicht ankommen. Den Torabschluss fand der Trainer sogar „kläglich.“ Das genaue Gegenteil zeigte die SpVgg Vreden. Ohne die Spielkontrolle zu haben, kamen die Gastgeber nur zu einer einzigen Torchance. Die nutzten sie dann allerdings auch eiskalt aus. Holger Martha traf zur 1:0-Führung (28.), mit der Vreden in die Pause ging.
Flossbach mit Galgenhumor
Holger Flossbach erklärte, was in der Kabine passierte: „Ich habe mehr Leidenschaft gefordert und die gab es dann auch in der zweiten Hälfte zu sehen. Aber nur vom Gegner“, probierte es Flossbach mit Galgenhumor. Die Leidenschaft sei es dann auch gewesen, die das Spiel entschieden habe, fand er.
Auf dem Papier waren es zwei Tore, die für die Entscheidung zugusten der Gastgeber sorgten. Lars Ovanusic erhöhte nach 55 Minuten auf 2:0. Endgültig gelaufen war das Spiel schon vor der 90. Minute, das dritte Tor vom eingewechselten Niklas Grubbe in der Nachspielzeit hat nur noch Bedeutung für die Statistik. Marl-Hüls wartet damit noch auf den ersten Dreier in der Westfalenliga. Die nächste Gelegenheit gibt es am nächsten Sonntag, wenn die U23 des SC Paderborn vorbeischaut. Die ist mit zwei Siegen in die Saison gestartet und gehört zu den Topfavoriten der Liga. Ohne die nötige Leidenschaft wird für den TSV dann ganz sicher nichts zu holen sein.
