Mit seinen kritischen Anmerkungen zur Mannschafts-Leistung hatte Thomas Kortmann vor einigen Wochen reichlich Wirbel beim SC Hassel ausgelöst. Spielertrainer Christoph Schlebach fühlte sich angegriffen und die Kickern reagierten auf den Weckruf aus dem Vorstand nicht gerade mit besseren Vorstellungen auf dem Platz. Nun sieht der Sportliche Leiter der Gelsenkirchener die Zeit gekommen, die Medaille auf die positive Seite umzudrehen. "Endlich haben wir bewiesen, dass wir ein Team sind", glaubt Kortmann, am "Lüttinghof" den Wendepunkt entdeckt zu haben.
Obwohl es gegen den Aufstiegs-Aspiranten Sprockhövel nur ein 1:1 gab, machte der Auftritt der Grün-Weißen Mut. "Das muss der Maßstab für die nächsten Wochen sein", formuliert der Ex-Schalker aber gleich eine Forderung. "Ich bleibe dabei, dass wir den Kader im Gegensatz zum Vorjahr verstärkt haben. Also ist das Ziel, Platz sechs zu verbessern, ein realistisches. Das können wir auch jetzt noch erreichen, allerdings muss sich der Erfolg bald einstellen", vermisst Kortmann das Zählbare.
Denn trotz des spielerischen Aufwärtstrends hat sich der Sportclub zunächst in der unteren Tabellenregion eingeigelt. Sechs Punkte aus sieben Partien ist keinesfalls das, was sich Schlebach und seine Mannen zum Start vorgestellt haben. "Ein gutes Spiel muss man dann auch erfolgreich abschließen, sonst ist der Aufwand einfach zu groß", weiß Kortmann.
Optimistisch macht die Entwicklung bei Christian Röder und Claudio de Manna. Die beiden Neuverpflichtungen konnten bisher nicht die Erwartungen erfüllen und wurden bei "Kortes" Appell an die Truppe sogar namentlich genannt. "Christian und Claudio haben zuletzt bewiesen, wie wertvoll sie für uns sein können. Beide haben ihre Führungsrolle angenommen, das hatten wir uns von ihnen auch so versprochen", sieht Kortmann den ehemaligen Schermbecker und den Ex-Gladbecker in der Pflicht.
Am kommenden Sonntag soll mit einem Dreier beim Aufsteiger Menden die Aufholjagd in Richtung oberes Drittel gestartet werden. Schlebach, der vor dem Revier-Derby gegen Sprockhövel mit personellen Konsequenzen gedroht und mit seiner Rückkehr auf den Platz geliebäugelt hatte, wird nun seiner vermeintlich ersten Elf weiter vertrauen.