Vor dem heutigen Donnerstag hatten die Herner Angst. Grund: Auf der Jahres-Hauptversammlung, die ab 19 Uhr in der "Eishalle Gysenberg" steigt, wollte "Boss" Jürgen Stieneke nicht mehr zur Wiederwahl kandidieren. Nun der Rückzug vom Rücktritt: "Ich kann meinen Verein, zu dem ich von Kind an laufe, nicht im Regen stehen lassen", erklärt der erste Vorsitzende live per "Radio Herne" seine Rolle rückwärts.
"Zum Glück, dann können endlich die Vertrags-Gespräche aufgenommen werden", schnauft Frank Schulz tief durch. Der Trainer des SCW, der Stieneke selbst mehrfach bedrängte, doch im Amt zu bleiben, hängt seit Monaten in der Luft. "Es wird Zeit, dass wir uns zusammen setzen."
Aber nicht nur die JHV, die nun ein glückliches Ende zu finden scheint, ist bei der Westfalia in aller Munde. Heute Abend, ab 20.15 Uhr, strahlt das DSF den Beitrag über den 1:0-Derby-Sieg gegen Sodingen aus. "Die 'Kreisklasse'-Sendung interessiert mich nicht, wir haben am Sonntag ein schweres Match vor der Brust und werden trainieren", wird sich Schulz mit seinen Mannen nicht vor das TV-Gerät setzen. "Herten steht völlig zu Unrecht da unten. Die sind besser, als es die Tabelle aussagt. Deswegen haben wir keine Minute zu verschenken und werden die Einheit absolvieren. Mich hat aber auch noch niemand gefragt, ob er frei haben könnte." Schulz, der bis auf die Langzeitverletzten Christoph Dannhausen, Edin Terzic und Kevin Scherer alle Mann an Bord hat, richtet sich auf einen heißen Tanz ein. "SG-Trainer Holger Floßbach weiß, wie er seine Jungs motiviert. Außerdem kommt denen der Spitzenreiter zum Auftakt gerade recht. So können sie beweisen, dass sie nicht in den Keller gehören. Trotzdem werden wir auf Sieg spielen."