Die Väter des Erfolges von Verbandsliga-Neuling Germania Gladbeck sind schnell ausgemacht: Coach Frank Schiel auf der sportlichen Seite. Fußball-Abteilungsleiter und Geldgeber Ulrich Stienen, verantwortlich für die Organisation, auf der anderen. Beide bilden das perfekte Duo. "Mit 39 Jahren dürfte Frank ruhig ans Aufhören denken", hat der Funktionär Schiel einen Strich durch die Trainer-Rechnung gemacht. "Einen Spieler seiner Klasse findet man nicht noch einmal. Deshalb habe ich ihn überredet, auch auf dem Platz aktiv weiter zu machen", hat Stienen auch sein Schicksal mit der Zukunft Schiels verknüpft.
Und der 52-Jährige brauchte nicht viele Überredungskünste. "Noch bin ich fit und zocke gerne", freut sich Schiel auf die neue Herausforderung, wobei er noch nicht weiß, mit welcher taktischen Ausrichtung er die neue Spielzeit angeht. Schiel absolviert zurzeit in Kaiserau seine C-Lizenz. "Man bekommt viel mit. Ich wollte nicht oft beim Training fehlen, deshalb ist dieser Termin optimal", gibt Schiel ein schillerndes Vorbild an Einsatz ab.
Das weiß auch Stienen. "Wir haben für Frank keinen Ersatz. Deshalb muss er weiter machen." Möglicher Nachfolger des spielenden Trainers in der zentralen Mittelfeld-Position könnte in zwei Jahren Sebastian Stempel werden. "Er bringt alles mit, muss aber noch in solche Aufgabe hereinwachsen", traut Schiel seinem Youngster viel zu.
Während die sportliche Abteilung "in der Tabelle oben mitmischen will", hat Stienen ganz andere Pläne: "Spätestens in einem Jahr wollen wir in die Oberliga aufsteigen", zeigt sich Stienen, der bei allen Trainings-Einheiten seiner Kicker anwesend ist, kämpferisch. Abhängig wird der Plan auch von der Liga-Zuteilung. "Ich hätte nichts gegen die Westfalen I-Klasse", macht Schiel keinen Hehl aus seinen Spekulationen, dass es in Liga I mit dem Aufstieg möglicherweise einfacher wäre. "In der II würden wir natürlich viel mehr Lokal-Duelle haben. Außerdem ist sie attraktiver. Zurückstecken müssen wir in beiden nicht."