"Er ist eher ein ruhiger Typ", beschreibt Rhynerns Team-Manager Klaus Niehöster seinen neuen Youngster. Und in der Tat wirkt Ralph Jonca im Gespräch eher bescheiden und zurückhaltend als wild und aufbrausend. Kein Mensch, der große Sprüche klopft, aber trotzdem stets seine Ziele vor Augen hat: "Ich möchte mit Westfalia aufsteigen. Der Start war zwar nicht optimal, aber mittlerweile hat sich die Mannschaft gefunden." Der 18-Jährige wechselte vor der Saison aus der Jugend von Borussia Dortmund zum SVW. "Als junger Spieler willst du natürlich möglichst viele Partien absolvieren, um Erfahrung zu sammeln. Für mich war die Chance in Rhynern größer als in Dortmund. Und ich möchte lieber Fußball spielen, als mich auf die Bank zu setzen", erklärt Jonca die Gründe. Der Nachwuchskicker wohnt bei seinen Eltern in Verl und hat seine neue sportliche Heimat quasi vor der Haustür. Zunächst wurde ein Einjahres-Vertrag ausgehandelt, doch ein längeres Engagement ist durchaus möglich:" Ich möchte jetzt mit dem Team oben angreifen. Alles andere wird man dann sehen", bleibt Jonca beim Gedanken an seine persönliche Zukunft gelassen.
Im Alter von acht Jahren begann der Mittelfeld-Akteur bei Preußen Verl mit dem Kicken. Über die Zwischenstation bei der Hammer SpVg landete er schließlich beim BVB und absolviert seine erste Saison im Seniorenbereich: "Am Anfang habe ich mit einem großen Unterschied zum Jugendfußball gerechnet. Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt." Auch die Vereinsbosse um Niehöster sind begeistert, wie schnell sich ihr Neuzugang integriert hat: "Menschlich und sportlich hat er sich hervorragend eingefügt. Er hat sich direkt einen Stammplatz erkämpft."
Abseits des Fußballplatzes beschäftigt sich Jonca gern mit dem Computer oder unternimmt Dinge mit Freundin Simone, die er vor zwei Monaten im Schwimmbad kennenlernte. Nachdem er die Fachoberschule abgeschlossen hatte, besuchte Jonca die Handelsschule. Im August nächsten Jahres beginnt die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. Bis dahin kann er sich voll aufs Training konzentrieren, zu dem er jedoch noch nicht selbst fahren kann:" Ich habe gerade mit dem Führerschein begonnen und bereits vier Theoriestunden absolviert", ist Jonca sichtlich stolz. "Am Steuer habe ich aber noch nicht gesessen. Meine Mannschaftskameraden holen mich immer ab."
Sicherlich wird auf der Fahrt dann auch über den nächsten Gegner gesprochen. Am Sonntag steht das Duell gegen den VfB Fichte Bielefeld an. "Die haben eine gute Truppe. In der Liga können wir aber jeden schlagen, brauchen uns vor keinem verstecken", gibt sich der Blondschopf in diesem Punkt ungewohnt forsch.