Nach 49 Minuten war Schluss. Die schmerzende Achillessehne, die dazu geführt hatte, dass er unter der Woche nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte, machte das Weiterspielen unmöglich. Obwohl er damit nur etwas mehr als die Hälfte der Partie gegen den 1. FC Gievenbeck absolviert hatte, avancierte Sascha Siebert zum Matchwinner des SV Dorsten-Hardt.
"Entscheidend war die Moral"
Der 33-Jährige, der seit rund vier Wochen an der Storchbaumstraße mittrainiert und vor zwei Wochen einen Vertrag beim Westfalenligisten unterzeichnet hat, erzielte nach einer Viertelstunde den 1:0-Siegtreffer mit einem herrlichen Freistoß, bescherte seinem Team dadurch den zweiten Saisonsieg und die Hoffnung, nun endlich Fortschritte im Abstiegskampf zu machen. „Sicherlich bin ich froh, dass ich der Mannschaft mit dem Tor helfen konnte“, freut sich der ehemalige Schermbecker. „Entscheidend war am Sonntag aber die Moral auf dem Platz. Die Verantwortlichen auf dem Platz haben alles gegeben und auch das nötige Glück gehabt. Wir müssen uns jetzt von Woche zu Woche festigen. Die drei Punkte waren ein guter Anfang.“
Für geniale Momente bei Standardsituationen, Ruhe im Aufbauspiel und vor allem die Führung der unerfahrenen Akteure im Team ist der Routinier verpflichtet worden. Eine Aufgabe, die er gerne übernimmt. „Es ist meine Art, junge Spieler heranzuführen. Ich mache mich auf dem Platz immer bemerkbar.“ Dafür bekommt er auch von Dieter Pannebäcker ein Lob ausgesprochen. „Das sind die Sachen, die er kann und die soll er auch weiterhin machen.“ Den Erfolg gegen Gievenbeck wollte der Manager allerdings nicht explizit mit dem Siegtorschützen in Verbindung bringen. „Sascha hat das Tor gemacht, aber die ganze Mannschaft hat hervorragend gekämpft.“
Nachlegen bei den "Spechten"
Durch den Dreier hat die Elf von Heiko Sulzbacher die Rote Laterne abgegeben, liegt aber weiterhin vier Zähler hinter dem rettenden Ufer. Daran klammert sich der SV Spexard – ausgerechnet der nächste Gegner der Hardter. „Da sollte man nicht ohne Punkte nach Hause fahren“, weiß Pannebäcker. „Jetzt kommen die Spiele, in denen die Mannschaft zeigen kann, dass sie Westfalenligatauglichkeit hat. Und die hat sie meiner Meinung nach auf jeden Fall.“ Daran lässt auch Siebert keinen Zweifel aufkommen, der besonders auf die Rückkehr der verletzten und gesperrten Spieler setzt. Er selbst ist guter Dinge, dass er bei den „Spechten“ auflaufen kann. „Ich war am Dienstag bei einem Physiotherapeuten und gehe davon aus, dass es klappt.“ Vielleicht auch länger als 49 Minuten...