Es ist stets die gleiche Leier: Die Lüner können sich ihre Auswärtsreisen eigentlich sparen – und die „rote Laterne“ baumelt weiterhin am Freibad. „Die Tabelle interessiert mich eigentlich erst am letzten Spieltag“, sagte Reis zwar, die aktuelle Krise bei seiner Mannschaft wollte er aber keinesfalls schönreden: „Die Niederlage in Olpe war verdient. Es war eine gewisse Bereitschaft erkennbar, die war aber einfach nicht groß genug, um gegen einen Gegner wie Olpe zu gewinnen.“
Die Hausherren hingegen wussten offenbar genau, worauf es im Kellerduell ankam: Nicht auf spielerischen Glanz, sondern Kampfgeist – und Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Kasten. Die zeichnete am Sonntag besonders Miodrag Frtunic aus. Der Olper Goalgetter hatte nach 17 Minuten einen – nicht ganz unzweifelhaften – Elfmeter herausgeholt und diesen auch verwandelt. Nach 86 Minuten machte „Miki“ dann mit einem Kopfball alles klar und sicherte der Elf von Irfan Burz den Sprung auf Tabellenplatz sieben.
Aber Mitte der ersten Hälfte hätte die Partie vielleicht auch eine ganz andere Wendung nehmen können. Wenn Schiedsrichter Gregor Werkle Frtunics Fall eben nicht mit einem Elfmeterpfiff bedacht hätte. Oder wenn er zehn Minuten später – als Ömer Temel im Olper Sechzehner das Gleiche widerfuhr – ebenfalls auf Strafstoß entschieden hätte. Das ließ Reis aber nicht als Entschuldigung gelten: „Wir haben wie so oft in den letzten Spielen nicht die richtigen Lösungen gefunden und deshalb haben wir verloren.“ Und das nach elf Spielen nun schon acht Mal. „Genau das macht mir Sorgen“, unterstrich Reis, dass nun endlich andere Ergebnisse her müssen.