Mit 13 Gegentreffern im bisherigen Saisonverlauf gehörte dessen Hintermannschaft schon vor diesem Heimspiel zu den schlechteren Defensivabteilungen der Liga. Umso härter traf Trainer Marcus Reis die Hiobsbotschaft unter der Woche: Rechtsverteidiger Tolga Buyruk fällt mit Kreuzbandriss mindestens ein halbes Jahr lang aus.
Buyruks rechte Position in der „Kette“ übernahm Kerem Kalan. Zudem ließ BVB-Coach Marcur Reis seine Elf mit einem 4-4-2 agieren. Stabiler wurde die Defensive dadurch nicht. Wovon besonders Erkenschwicks Sturmführer Oerterer profitierte. Mit seinem Doppelpack schoss „Ö“ seine „Schwicker“ fast im Alleingang zum Sieg.
Doch aus Sicht der Hausherren hätte das nicht zwangsläufig sein müssen. Denn obwohl die Gäste aus dem Vest vor der Pause deutliche feldüberlegen agierten, kamen sie nur zu einem Treffer durch Sebastian Westerhoff(45.+2.).
Da hatte Reis seinen taktischen Schnitzer allerdings schon korrigiert, auf das bewährte 4-2-3-1 umgestellt und so für mehr Ausgeglichenheit auf dem Feld gesorgt. Die münzten seine Jungs schließlich in Zählbares um: Ein Pass von Thorsten Nitsche erreichte den eingewechselten Dennis Hübner, der kein Problem hatte, das Leder im Kasten vom Erkenschwick-Keeper Marcel Müller unterzubringen (75.). Doch unmittelbar nach dem Ausgleich zeigte sich das derzeit größte Manko der Lüner: Ihren hart erkämpften Ausgleich schenkten sie sofort wieder leichtfertig her. Ein langer Ball von Westerhoff reichte, um die Abwehr des BVB auszuhebeln.
Oerterer, der vorher schon zweimal an Keeper Fischer gescheitert war, nutzte seine dritte Eins-gegen-eins-Situation zum 1:2 (75.). „Wir sind insgesamt viel zu brav in den Zweikämpfen“, ärgerte sich Reis anschließend zu Recht über mangelnde Zweikampfhärte.
Der zweite Treffer von Oerterer in der 88. Minute machte dann endgültig alles klar für die Spielvereinigung. Ihr Trainer Magnus Niemöller lobte seine Jungs vor allem für ihr Stehvermögen: „Trotz zahlreicher Englischer Wochen bringen sie nach dem Ausgleich noch die Kraft auf, den Sieg einzufahren.“