Nach einem 50-minütigen Lauf und einigen Dehnübungen bescheinigte der Trainer seinen Schützlingen eine disziplinierte Sommerpause verbracht zu haben. „Im Gegensatz zum letzten Jahr sind die Leute wirklich in einem vorbildlichen Zustand erschienen. Ich kann nicht klagen.“
Für den FC Kray hat damit die Vorbereitung auf die Niederrheinliga begonnen. Eine große Herausforderung für den Essener Aufsteiger, schließlich dürfte der Etat des Vereins zu den kleinsten der Liga zählen. „Wir haben natürlich nicht die großen Mittel, daher wäre es eine Sensation, wenn wir den Klassenerhalt schaffen. Aber es ist eine historische Chance für uns“, beschreibt Günther Oberholz, erster Vorsitzender des FC, die Situation. Ganz ähnlich sieht Wißel die Voraussetzungen in der neuen Spielklasse. „Wir werden in keinem der 34 Spiele der Favorit sein, aber das ist überhaupt nicht weiter schlimm. Wir sind nämlich auch nicht hoffnungslos unterlegen, werden uns aber mächtig strecken müssen.“
Philipp Schmidt, Kevin Sokhan Sanj, Maximilian Venohr, Waid El-Said, Dominic Hörstgen, Nils Kretschmar, Justin Kaiser, Sofian El Massoudi, Felix Scheider, Ahmet Ciplak (auf dem Bild von links nach rechts und oben nach unten).
Das gilt in den nächsten Wochen auch für die Akteure, denn auf körperliche Fitness legen Wißel und sein Co-Trainer Lars Krüger großen Wert. Sie soll der Grundstein für eine erfolgreiche Saison sein, denn auf dem Papier sind die Kader der Konkurrenz stärker besetzt. „Unsere Gegner werden viele erfahrene Spieler haben. Da könnten wir mit unserem jugendlichen Elan auch mal Probleme bekommen.“ Zum Kreis der Aufstiegsanwärter gehören aus Krayer Sicht der SV Hönnepel-Niedermörmter, Ratingen 04/19 und die beiden Mitaufsteiger Hamborn 07 und TuS Bösinghoven. Der Top-Favorit ist aber ein anderer. „TuRU Düsseldorf hat die beste Mannschaft. Sie werden sich mit fünf anderen Teams um Platz eins streiten.“
Personell hat sich nicht viel getan, der Stamm der Aufstiegsmannschaft ist geblieben. „Klar, wir haben fünf Leute abgegeben, aber im Umkehrschluss bedeutet das, dass wir 16 Spieler behalten haben“, rechnet Wißel vor. Hinzu kommen acht Neuzugänge, sodass die Krayer mit einem 24-Mann-Kader aufwarten können. „Wir haben die Anzahl ein bisschen nach oben geschraubt, weil 90 Prozent die Belastung nicht kennen. Da können häufiger Ausfälle vorkommen. Wichtig war bei der Zusammenstellung, dass alle etwa gleich stark sind und es kein großes Gefälle gibt.“
Zu einem Nachteil könnten sich die Umbaumaßnahmen an der Buderusstraße entwickeln, die noch mindestens bis zum Meisterschaftsstart andauern. Der Klub bekommt einen Kunstrasenplatz, weshalb auf der eigenen Anlage kein Training möglich ist. Das Team weicht daher auf die Plätzevon Preußen Eiberg und SV Leithe aus. „Das ist schon ein Handicap“, findet Wißel, „wenngleich wir froh sind, dass uns die Vereine überhaupt die Möglichkeit geben, bei ihnen zu arbeiten.“