Allerdings ging dieses Unterfangen gründlich in die Hose, wie auch RWE-Trainer Toni Kotziampassis nach der 1:4-Niederlage seiner Mannen feststellen musste: „Das war verdient. Gerade in der Defensive haben wir große Schwächen gezeigt.“
Dabei hatte sich seine Elf in den ersten Spielminuten durchaus eine leichte Feldüberlegenheit erarbeiten können, geriet aber stets in Gefahr, wenn die Kapellener nach Ballgewinn blitzschnell in die Offensive umschalteten. So auch in der 29. Spielminute. Nach einem weiten Abwurf von SC-Keeper Stefan Offermann konnte Kevin Scholz unbedrängt Stürmer Eduard Ungefug in Szene setzen, der den Ball zum 1:0 in die Maschen schob. Sichtlich beeindruckt gelang den Rot-Weißen in der Folgezeit recht wenig. Ein erneuter schneller Angriff der Gäste, eine Unstimmigkeit in der Essener Innenverteidigung und der Kapellener Kapitän Sven Raddatz markierte das 2:0 (41.).
Unmittelbar nach Beginn der zweiten Hälfte keimte beim RWE-Anhang dann noch einmal Hoffnung auf, nachdem Jan-Henning Jensen per Kopf den 1:2-Anschlusstreffer erzielt hatte (51.). „Das war eine Standardsituation, das kann passieren“, machte Gäste-Coach Markus Anfang seinen Mannen keinen Vorwurf. „Jeder Einzelne hat seine defensiven Aufgaben gut erfüllt.“
Und auch offensiv passte es beim SC, allerdings mit freundlicher Unterstützung der Essener Hintermannschaft, die bei einem Konter Angreifer Ungefug nur noch durch ein Foul an der Strafraumkante stoppen konnte. Den fälligen Freistoß zirkelte Raddatz unhaltbar ins rechte obere Eck (81.). Drei Minuten später erhöhte Kapellens Scholl auf 4:1 – der endgültige K.O. für Rot-Weiß, deren Situation immer bedrohlicher wird.