Thomas Riedel, wie würden Sie die Atmosphäre während und nach dem Spiel in Wanne-Eickel beschreiben?
Wir möchten keinen anklagen, im Fußball gibt es nunmal viele Idioten - und die in den Griff zu bekommen ist vor allem für die Amateurvereine nicht ganz einfach. Aber dass vor allem unser Trainerteam übel beschimpft und mit Gegenständen beworfen wurde ist natürlich unterste Schublade, da brauchen wir nicht drüber zu reden. Das war schon mehr als zweifelhaft. Trotzdem muss man den Verantwortlichen ein Kompliment machen.
Warum?
DSC-Kapitän Zouhair Allali entschuldigte sich umgehend beim TuS (RS-Foto: Griepenkerl).
Wie sich der Vorstand, Trainer Klaus Berge und Spielführer Zouhair Allali danach verhalten haben, war vorbildlich. Die haben sich in aller Form entschuldigt. Und die klare Aussage von Klaus Berge, das sei nicht mehr seine Welt, wenn man dieses Problem nicht in den Griff bekäme, fand ich auch gut. Davor muss man den Hut ziehen, das war vorbildlich. Deshalb haben wir die Entschuldigung auch sofort angenommen.
Was ist mit der Anzeige gegen Hassan El Hamad, von der die Rede war?
Wir als Verein TuS Ennepetal werden nichts mehr unternehmen, für uns ist die Geschichte damit erledigt. Die Person, die es betroffen hat, überlegt sich, ob sie als Privatperson Anzeige erstattet. Da der Spieler einsichtig war, fände ich am besten, wenn man sich auf eine Spende für einen guten Zweck oder ein paar Sozialstunden oder so etwas einigen würde. Das wäre sinnvoll.
Was halten sie von der "Flucht nach vorne", die der DSC Wanne-Eickel nun offenbar vorhat?
Wenn wir dem DSC irgendwie dabei helfen können, dieses Problem in den Griff zu bekommen, dann tun wir das gerne. Dass die Verantwortlichen so offen mit dem Thema umgehen, öffnet den Unverbesserlichen vielleicht die Augen. Man muss sich ja schon fragen: Sind die so beschränkt, dass die nicht merken, was sie da veranstalten? Oder ist vielleicht doch noch so viel Intelligenz vorhanden, dass sie jetzt mal erkennen, dass sie ihrem Verein Schaden zufügen?"