Was für kuriose Platzverweise: Mike Grühn musste den Platz verlassen, weil er sich das Trikot über den Kopf zog und schon verwarnt war. Auch sein Mannschaftskollege Ante Sicenica konnte das eigentlich sehr faire Spiel nicht beenden. In der Nachspielzeit bekamen die Fischelner in der eigenen Hälfte einen Freistoß zugesprochen, den Sicenica jedoch zwei Mal an falscher Stelle ausführte. Die Konsequenz: gelb. Blöderweise hatte der Abwehrspieler erst kurz vorher wegen eines taktischen Fouls den gelben Karton gesehen und musste das Spielfeld verlassen.
Auf der anderen Seite war es Daniel Rey Alonso, der vorzeitig duschen gehen konnte. Der Ratinger sah jedoch wegen einer Tätlichkeit gleich die Rote Karte. „Zuvor gab es ein Gerangel zwischen mir und Onur Özkaya“, beschrieb Kapitän Patrick Fiedorra die Situation. „Daniel hat das gesehen und ihn daraufhin geschubst. Das darf ihm nicht passieren.“
Fiedorras Erklärung zu dem verpassten Sieg: „Die letzte Konsequenz hat uns gefehlt. Leider ist es kein unbekanntes Problem, dass wir unsere Chancen nicht nutzen. Ich hoffe, dass wir das demnächst besser machen“, gibt sich der Abwehspieler optimistisch.
Sein Coach Karl Weiß ärgerte sich über „zwei vergebene Punkte. Wir machen den Sack nicht zu, das müssen wir uns ganz klar vorwerfen. Und damit machen wir den Gegner natürlich stark.“ Die Enttäuschung war Weiß deutlich ins Gesicht geschrieben. „Wir müssen hier drei Punkte holen. So etwas darf uns nicht passieren“, hängt er die Messlatte für seine Jungs hoch. „Wir haben keine schlechte Leistung gezeigt, aber ein Punkt von sechs möglichen ist zu wenig“, blickt Weiß auf die vergangenen Spiele zurück.
Ganz anders Uwe Weidemann. Der Krefelder Trainer lobte den Kampfgeist seines Teams und freute sich über den ersten Punkt, den er seit Amtsantritt im Herbst mit seiner Mannschaft geholt hat. „Die Jungs haben Moral bewiesen, das stimmt mich optimistisch. Die Jungs haben wieder an sich geglaubt. Das ist die Marschrichtung für uns.“ Seine Halbzeitansprache haben die Grünhemden zumindest tatkräftig umgesetzt. „Ich habe ihnen gesagt: ‚Geht raus und zeigt, dass ihr Kerle seid!’.“
Für den Anschlusstreffer sorgte Thomas Bahr. Nach Vorarbeit von Onur Özkaya musste dieser den Ball jedoch nur noch im leeren Tor unterbringen. „Elf Spieler gehören dazu, nicht einer allein“, blieb er am Ende bescheiden. Jetzt hofft er, dass die Krefelder an die Leistung des Spieltags in Zukunft anknüpfen können. „Man hat in der Vorbereitung schon gesehen, dass wir spielerisch mithalten können. Jetzt müssen wir anfangen zu punkten.“