Die Gäste aus Brambauer begannen stark und wähnten sich durch die Treffer von Osman Kumac (3.), Pascal Harder (10.), Rasit Cobuloglu (16.) und Robin Heuft (18.) schon früh auf der Siegerstraße. Da gab auch das zwischenzeitliche 1:2 von Karsten Dunklau (11.) nur wenig Anlass zur Hoffnung bei den Bochumern. „Das waren vier Gegentore, die ich so nicht erklären kann“, zuckte TuS-Coach Frank Wagener mit den Schultern, „da waren eigentlich keine zwingenden Aktionen bei.“
Dank Karsten Dunklau, der sein Doppelpack schnürte (26.), und Serdar Bastürk (30.) verkürzten die Hordeler noch vor dem Seitenwechsel auf 3:4. „Die Jungs saßen in der Kabine und wußten ganz genau, dass der Gegner auseinanderbricht, wenn wir das Tempo hochhalten. Und genau so ist es gekommen“, berichtete Wagener, der in der zweiten Hälfte drei weitere Treffer seiner Schützlinge bejubeln konnte. Nikolai Nehlson (73.), Maximilian Wagener (75.) und Chris Reckort (90.) drehten ein verrücktes Fußballspiel.
„Wir haben uns nach der schnellen Führung vorgenommen, das Ergebnis zu halten. Das war der Fehler“, gab BVB-Keeper Florian Fischer zu Protokoll. Für den chancenlosen Schlussmann der Lüner entwickelte sich der Ausflug an die Hordeler Heide zum Albtraum: „So etwas wie hier erlebt man nur einmal. Hoffe ich.“ Die Tatsache, dass Fischer einen Foulelfmeter von Nehlson parieren konnte (57.), ist nach dem dramatischen Spielverlauf nur noch eine Randnotiz, ebenso die Rote Karte gegen Hordels Philipp Dragicevic, der eine Entscheidung des Schiedsrichters Alexander Wensing mit einem „Vogel“ quittiert haben soll. „Wir müssen die Eintrittspreise erhöhen. In Hordel bekommt man echt etwas geboten. Ich würde mir die Spiele hier anschauen“, schmunzelte Wagener, der für das Torfestival eine einleuchtende Erklärung liefern konnte: „Meine Frau kommt ja vom Tennis.“ Spiel, Satz und Sieg!.