Während sich viele Revierteams schon mit Waldläufen und Krafttraining für die Saison fit machen, haben die Spieler der DJK TuS Hordel ihre Schuhe noch in der Ecke stehen. Erst am 12. Juli startet der Westfalenliga-Neuling mit dem Training. „Viele Jungs sind noch im Urlaub und die Vorbereitung macht sowieso keiner gerne“, erklärt Trainer Frank Wagener und fügt hinzu: „Ich mache immer fünf Wochen Vorbereitung und das reicht auch.“
Ein Satz, der schon darauf hinweist, dass man in der Kapskolonie keinen Gedanken daran verschwendet, von dem in der letzten Saison so erfolgreichen Konzept eine Klasse höher abzuweichen. „Wir machen im Prinzip einfach so weiter und bleiben der Linie treu, auf junge Spieler zu setzen“, sagt Wagener. Um zu erkennen, dass dies keine leeren Versprechungen sind, genügt ein Blick auf die Neuzugänge des Traditionsvereins. Vom NRW-Liga-Absteiger TSG Sprockhövel kommt der 20-jährige Theo Chatsiioannidis, von SW Eppendorf kehrt Nikolaj Nehlson zurück, der bis vor eineinhalb Jahren in der Hordeler A-Jugend spielte und aus der A-Jugend von Arminia Bochum wurde Sandor Roza geholt. Hinzu kommen sieben Kicker aus der eigenen Nachwuchsabteilung. Der Transfer von Patrick Preissing (TSG Sprockhövel) ist dagegen geplatzt. „Er hat noch einen gültigen Vertrag, was er aber wohl nicht wusste“, klärt der Coach auf.
Mit Blick auf die anstehenden Aufgaben in der sechsthöchsten Spielklasse gibt sich der Lehrer zuversichtlich. „Die Jungs werden wahrscheinlich eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchen, aber wenn sie einmal merken, wie es in der Liga funktioniert, dann haben wir das Niveau, um gut mithalten zu können.“ Eine Tabellenplatz- oder Punktevorgabe wird es seitens der Vereinsführung nicht geben, betont Wagener. „Vorrangiges Ziel bleibt die Ausbildung der Spieler und der Versuch, sie voran zu bringen.“ Ein gewisses Selbstbewusstsein ist an der Hordeler Heide allerdings schon zu spüren, wenn der Linienchef seine ganz persönlichen Pläne kund tut. „Mein Ziel, das ich der Mannschaft auch mitgeteilt habe, ist ein einstelliger Tabellenplatz und ich glaube, dass wir das erreichen können.“
Wagener ist jedoch sehr wohl bewusst, dass seinen Schützlingen in der Westfalenliga deutlich mehr abverlangt werden wird als in der Landesliga, in der „eigentlich nur SW Wattenscheid und wir auf höherem Niveau gespielt haben.“ An einem der neuen Konkurrenten möchten sich die Hordeler nicht orientieren. „Da gibt es keine Mannschaft, deren Konzeption wir kopieren würden. Wir bleiben uns treu.“ Vorfreude verspürt er allerdings bei der Aussicht auf die Duelle mit seinen „Trainer-Freunden“ Klaus Berge, Helge Martin und Jörg Silberbach. „Ich habe vor kurzem mit Klaus gesprochen und da haben wir gesagt, dass es doch schöner ist, wenn wir uns beschimpfen, als wenn man sich mit einem Fremden streitet“, berichtet er lachend.