Denn seit dem 14. Spieltag sind die Kräfteverhältnisse zementiert. Ein sechstes Team konnte in die „Anti-Phalanx“, zu der neben Mühlhausen auch Hassel, Schwerte, die Siegener Reserve und der Aufsteiger aus Waltrop gehören, nie einbrechen.
Das sieht man auch in Mühlhausen-Uelzen so: „Wir stehen nach zwei Dritteln der Saison auf dem vorletzten Tabellenplatz – da kann man nicht behaupten, dass die Tabelle lügt“, gibt sich Michael Schröer realistisch. Der SSV-Vorsitzende ist aber mindestens genau so optimistisch, dass es doch noch für den Klassenerhalt reichen könnte. „Der Erfolg gegen Waltrop war natürlich unheimlich wichtig, wenn wir am Donnerstag gegen Siegen nachlegen, sind wir wieder bis auf zwei Spiele dran.“
Nach einem tollen Saisonstart rutschte der Vor-Jahresaufsteiger in rasantem Tempo ab, Schröer spart bei der Suche nach Gründen nicht mit Selbstkritik: „Die Euphorie des ersten Jahres ist verflogen, zudem hatten wir Riesenpech mit verschossenen Elfmetern. Viele haben uns auf die Schulter geklopft, dass wir besser wären, als es die Tabelle zeigt. Aber ich habe immer davor gewarnt, zu vergessen, dass wir in jedem Spiel 150 Prozent bringen müssen um zu bestehen. Dann dachten wir, wir hätten mit Mohamed Lmcademali in der Winterpause den absoluten Wunderstürmer verpflichtet, mussten aber erkennen, dass es menschlich nicht passte.“ Der Offensive spielt mittlerweile beim Hombrucher SV, am Mühlbach weint man ihm aber keine Träne nach.
Die würden wohl auch nicht fließen, wenn man am 30. Mai unter dem ominösen Strich stehen würde. Doch noch gibt es Hoffnung: „Wir setzen alles daran, drin zu bleiben, das hat absolute Priorität“ – denn auch wenn ein Abstieg „kein Weltuntergang“ wäre, die Unnaer wollen das „Abenteuer Westfalenliga“ unbedingt fortsetzen: „Die Westfalenliga ist unglaublich attraktiv, sportlich ist das ein Quantensprung gegenüber der Landesliga. Wir haben Blut geleckt, was diese Klasse angeht.“