„Er ist ein Ur-Westler und hat direkt in unseren Überlegungen eine Rolle gespielt“, betont SC-Geschäftsführer Sport Sven Kühnen. „Wir erhoffen uns von ihm, dass er frischen Wind in die Truppe bringt.“
RevierSport hat sich mit Carulla über seine neue Aufgabe unterhalten.
Carlos Carulla, herzlichen Glückwunsch zum neuen Trainerjob! Kann man sagen, Sie kommen nach Hause?
Das kann man exakt so sagen. Ich bin gebürtiger Oberkasseler und bin dem Verein als Achtjähriger beigetreten, damals noch dem SSV Oberkassel. Ich habe meine ganze Jugend hier verbracht und bin schließlich auch in der ersten Mannschaft gelandet. Ich habe beim SC West sämtliche Auf- und Abstiege mitgemacht. Da kann man eine solche Aussage ruhig mal benutzen. Ich bin nun überglücklich, wieder da zu sein.
Also mussten Sie nicht lange überlegen, als die Anfrage des Vorstandes kam?
Ich musste schon überlegen, schließlich hatte ich Verpflichtungen gegenüber meinem Klub BV 04 Düsseldorf. Ich hatte einen laufenden Vertrag und hätte auch gerne dort weitergearbeitet. Wir haben vor zwei Jahren einen Neuaufbau gestartet und seitdem hat sich die Mannschaft prächtig entwickelt. Aber ganz ehrlich, es war mein langjähriger Wunsch, mal wieder zu meinen Wurzeln zurückzukehren. Deshalb ging es am Ende doch relativ schnell.
Wenn Sie sich selbst beschreiben müssten: Was für ein Trainertyp sind Sie und was für eine Art von Fußball lassen Sie demnächst spielen?
Auch das hat sich erst mit der Zeit entwickelt, schließlich lernen wir nie aus. Ich bin auch immer offen für neue Ideen. Ich erwarte auf jeden Fall, dass sich die Spieler mit ihrem Verein identifizieren. Zudem setze ich eine gewisse Disziplin voraus. Man kann sagen, ich bin ein autoritärer Kumpel.
In der Mannschaft scheint es nicht zu stimmen. Zumindest ist Ihr Vorgänger Michael Kezmann zurückgetreten, weil innerhalb des Team etwas Gravierendes vorgefallen ist. Wie gehen Sie damit um?
Die Gründe kenne ich nicht, aber ich werde mich mal mit Michael unterhalten, den ich in der Jugend bei Fortuna Düsseldorf trainiert habe. Ich werde die Dinge hinterfragen und vielleicht wird er mir auch die Situation schildern. Ich bin ohnehin ein Freund der offenen Kommunikation.
Wie gut kennen Sie Ihre neue Truppe?
Einen Teil der Mannschaft habe ich bereits unter meinen Fittichen gehabt. Rene Bogesits und Rene Kägebein waren bei der Fortuna in meinem Team, Salvatore Franciamore habe ich damals dorthin geholt. Alle anderen Kicker kenne ich vom Sehen und weiß dementsprechend, dass die Qualität vollkommen ausreicht, um den Klassenerhalt zu schaffen.
Das ist also auch Ihr großes Ziel?
Natürlich geht es zunächst einmal darum, aber ich möchte auch alte Weggefährten, mit denen ich früher beim SC West aktiv war, im Verein einbinden. Aber das kann nur step by step passieren. Zudem muss sich unsere Reserve weiterentwickeln. Denn ein Unterbau ist schon sehr wichtig. Alleine als Perspektive für die nachrückende A-Jugend.