Denn der 35-Jährige, Co-Trainer der Profis und Chefcoach der zweiten Mannschaft in Personalunion, weilte zeitgleich (ausgerechnet) in Mönchengladbach und beobachtete den kommenden Gegner des VfL II, die „jungen Fohlen“, bei ihrem 2:1-Sieg über Waldhof Mannheim.
Die Eindrücke, die Michaty dabei gewann, deckten sich auch durchaus mit dem, was der Übungsleiter schon vor dem Saisonstart vermutet hatte. „Es hat sich der Eindruck bestätigt, dass die Regionalliga in diesem Jahr noch viel ausgeglichener ist. Alle Spiele, die ich bisher gesehen habe, fanden auf sehr hohem Niveau statt.“
Und die positivste Erkenntnis aus Sicht der Bochumer dürfte nach dem ersten Spieltag sein, dass sie dabei durchaus mithalten können. Denn, obwohl nach dem Platzverweis für Jonas Acquistapace in Unterzahl spielend, lieferten sie beim Geheimfavoriten in Lotte eine mehr als ordentliche Leistung ab und hätten auch durchaus gewinnen können.
Wenn nicht Roman Prokoph, der vom Elfmeterpunkt scheiterte und Mirkan Aydin, der dreimal alleine auf das Lotter Tor zusteuerte, die Nerven versagt hätten. „Es war also durchaus mehr für uns drin“, rekapituliert Michaty, bei dem aber dennoch die positiven Eindrücke schließlich die Überhand behielten. „Wir haben klasse zusammengehalten, eine hohe Laufbereitschaft gezeigt, defensiv gut gestanden und eine tolle Moral bewiesen.“ Der Lohn: Bei den VfL-Amateuren stand schon am ersten Spieltag erstmals die Null. Zum Vergleich: In der letzten Spielzeit war dies erst am 30. Spieltag erstmals der Fall.
Allerdings muss Michaty vor der Partie gegen Mönchengladbach am Freitag (19 Uhr) im Wattenscheider Lohrheidestadion seine Defensive umbauen, schließlich wurde Acquistapace nach seiner Notbremse gegen Lotte für zwei Partien gesperrt. Beste Chancen für ihn ins Team zu rücken hat der ehemalige Sprockhöveler Christian Kalina, der derzeit noch die Nase vorn hat gegenüber dem aus den USA gekommenen Nurdin Hrustic. „Nurdin muss sich noch an die Trainingsintensität und an die schnelle Spielweise gewöhnen“, sagt Michaty über den hochveranlagten Innenverteidiger.
Viel Arbeit dürfte auf die VfL-Defensive gegen Gladbach auf jeden Fall zukommen, schließlich überzeugte diese gegen Waldhof vor allem im Spiel nach vorne, wobei besonders der routinierte Marcel Podszus, der aus Mainz gekommene Spielgestalter Roman Neustädter und Stürmer Sebastian Bäcker überzeugten. Immerhin wird letzterer aufgrund einer Gelb-roten Karte gegen Mannheim gesperrt sein.
Ungewiss ist allerdings noch wer das Tor der Gastgeber hüten wird, nachdem sich Andreas Luthe in Lotte einen Pferdekuss zuzog und bis zum Mittwoch nicht am Training teilnehmen konnte. „Wir müssen abwarten, ob es für ihn reicht“, sagt Michaty. Sollte es nicht klappen, würde Michael Esser seinen Platz einnehmen.