Essens Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger beließ es bei einer Ansprache und überließ einem Jugendkicker dafür die Ehre, das erste Tor auf dem virtuellen neuen Spielfeld des neuen Essener Stadions zu schießen.
Zuvor wandte sich der CDU-Politiker aber mit einigen warmen Worten an die zahlreich erschienenenSponsoren, Fans und Medienvertreter. Wer eine reine Festtagsrede erwartete, wurde allerdings überrascht, denn Reiniger begründete den Neubau recht pragmatisch: „Natürlich gibt es Kritiker und Besserwisser, wie sollte es auch anders sein. Doch was bleibt uns denn anderes übrig, als der Neubau. Schon im letzten Jahr drohte uns das Dach der Haupttribüne runterzukommen. Sollen wir das Stadion etwa verrotten lassen?“
Selbstverständlich nicht, befand der 65-Jährige und war sich der Zustimmung aller Anwesenden gewiss, machte dabei aber auch kein allzu großes Versprechen: „Wir werden keine Luxusarena bauen, aber eben ein Stadion, das den modernen Anforderungen entspricht. Außerdem ist es für mich ein Akt der sozialen Symmetrie. Wir freuen uns über unsere Philharmonie, aber die Fußballfans sollen sich auch über ein neues Stadion freuen dürfen und ich freue mich mit.“
Doch ganz so ungetrübt war die Stimmung dann doch nicht. Denn Reiniger machte nichts anderes klar, als dass sich zwingend Erfolge einstellen müssen: „Die sportliche Leistung sollte wieder in einem besseren Verhältnis zu der Sponsorenleistung stehen. Diesen kritischen Kommentar kann ich mir mit dem frustrierten Blick auf die vergangene Saison nicht verkneifen.“ Doch Reiniger sah sich überzeugt, dass das auch gelingen sollte, denn: "RWE war wer, ist wer und bleibt wer."