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Dortmund/Schalke: Reserveteams im RS-Vergleich
3:1 für die BVB-Bubis

Dortmund/Schalke: Reserveteams im RS-Vergleich

Ungleicher könnten die Voraussetzungen vor dem Reserve-Derby zwischen Dortmund und Schalke am kommenden Freitag (18 Uhr) kaum sein:

Die einen sind auf einem guten Weg in die 3. Liga, die anderen müssen um den Verbleib in der vierten Spielklasse kämpfen. Zwischen den beiden zweiten Mannschaften von Borussia Dortmund und des FC Schalke liegen in der Tabelle elf Plätze und 18 Punkte. Warum der BVB vor S04 die Nase deutlich vorne hat, belegt auch der folgende RevierSport-Teamcheck.

Die Abwehr

Dortmund: In der Hinserie gehörte die Defensive der Dortmunder noch zu den statistisch gesehen schlechtesten der ganzen Liga. Durch die Beförderung von Marcel Schmelzer und die schwere Verletzung von David Vrzogic (Kreuzbandriss) standen die Borussen plötzlich ohne Linksverteidiger da. Theo Schneider versuchte viel und ließ häufig rochieren, bis er eine feste Formation fand. Rückhalt gaben in dieser Phase Innenverteidiger Uwe Hünemeier und der überraschend starke A-Jugend-Aufrücker Julian Koch. In der Winterpause konnte sich endlich eine Vierer-Formation etablieren, die seitdem dazu beiträgt, dass die Dortmunder wieder ernsthaft vom Aufstieg träumen können. Koch rückte auf die Rechtsverteidiger-Position, Daniel Gordon vom defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung. Einzig links klafft nach wie vor ein Loch, das jedoch mit der Rückkehr von Vrzogic gestopft werden dürfte.

Schalke: Steht Ralf Fährmann im S04-II-Tor, haben die Schalker zweifelsohne einen der besten Keeper der Regionalliga als Rückhalt. Der künftige Frankfurter hat seine Bundesliga-Erfahrung bereits im großen Revierderby vor 80.000 Zuschauern in Dortmund gemacht und dürfte auch am Freitag ein Rückhalt seiner Truppe sein. In der Viererkette ist Florian Thorwart der Chef, neben dem Ex-Borussen haben sich Jeffrey Tumanan, Philip Kraska und André Kilian festgespielt. Mit 34 Gegentreffern hat Schalke die achtbeste Defensive und sogar ein Tor weniger hinnehmen müssen als die Schwarz-Gelben. Vorteil: Schalke

Er ist Schalkes großer Rückhalt: Ralf Fährmann (Foto: firo).

Das Mittelfeld

Dortmund: Keine Mannschaft in der Regionalliga West verfügt über ein ähnlich spielstarkes Mittelfeld wie die Dortmunder. Damir Vrancic, vor der Saison aus Mainz gekommen, punktet mich Erst- und Zweitliga-Erfahrung, und auch Yasin Öztekin, Nico Hillenbrand und Sebastian Tyrala durften schon Profi-Sporen sammeln. Selbst der Ausfall von Regisseur Lars Ricken, der nach langwierigen Rückenproblemen seine aktive Karriere mittlerweile beendete, konnte so verkraftet werden. Das Problem: Selten konnte diese Formation bislang zusammen auflaufen, weil BVB-Coach Jürgen Klopp immer wieder Unterstützung von unten anforderte. Gegen Schalke dürften aber aufgrund der von Dortmunder Seite erfolgreich durchgedrückten Spielverlegung alle Schlüsselspieler an Bord sein.

Schalke: In der Spieleröffnung sind die Gelsenkirchener zu sehr von der Laune des von den Profis suspendierten Carlos Grossmüller abhängig. Der ehemalige uruguayische Nationalkicker zeigt seine technische Klasse nur gelegentlich und ist nicht der überragende Gestalter, den man aufgrund seiner Fähigkeiten eigentlich in der Spielklasse erwarten dürfte. Hinter Grossmüller sorgen Nedim Hasanbegovic oder Willi Landgraf auf der „Sechs“ für Ordnung. Danny Latza hingegen hat sich nach seinem Debüt in der Schalker Bundesliga-Startelf vorerst von den Amateuren nach oben verabschiedet und steht nur noch gelegentlich zur Verfügung - eine Schwächung für die Truppe von Trainer Markus Högner. Auf den Flanken haben Yalcin Erkaya rechts und Marc Lorenz beziehungsweise Mahir Savranlioglu viel kreatives Potenzial, alle drei agieren aber wenig konstant und sind daher nicht gesetzt. Vorteil: Dortmund

Sebastian Tyrala ist eines der vielen hoffnungsvollen BVB-Talente (RS-Foto: Griepenkerl).

Der Angriff

Dortmund: Mit Christopher Kullmann verfügen die Borussen über einen der gefährlichsten Angreifer der Liga. In 21 Partien traf der frühere Magdeburger bereits 16 Mal und belegt damit hinter Essens Sascha Mölders (22 Treffer) den zweiten Rang der Torjägerliste. Mit U19-Aufrücker Daniel Ginczek (sieben Spiele, drei Tore) steht dem 22-Jährigen in der Rückrunde zudem ein idealer Partner zur Seite. Fällt jedoch einer der beiden aus, was gerade dank Kullmanns Teilzeit-Beförderung zum Bundesliga-Joker zuletzt häufiger der Fall war, wird es eng im Dortmunder Angriff. Denn weder Denis Omerbegovic noch Marco Schneider oder Raphael Lorenz können das Duo gleichwertig ersetzen.

Schalke: Die Offensive ist ein wenig das Sorgenkind. Auch Christian Erwig, der im späten August von Fortuna Düsseldorf nach Schalke zurückgekehrt war, konnte daran nichts ändern. Der Mittelstürmer ist auf die Zuspiele von Grossmüller und die Flanken des schnellen Flügelflitzers Björn Traufetter angewiesen. Högner hat im Laufe der Saison allerdings schon einiges ausprobiert, obwohl die Alternativen rar gesät sind. Weder Daniel Barton noch Shohei Matsunaga haben sich als gute Joker entpuppt, lediglich Kapitän Alex Thamm schlug ein, wenn er wie gegen Leverkusen II spät in die Spitze geworfen wurde. Mit nur 29 Toren wäre Schalke ein echter Abstiegskandidat. Gut, dass dafür hinten wenig anbrennt. Vorteil: Dortmund

Die Statistik

Dortmund: Trotz einer unnötigen Rückrunden-Auftaktpleite bei der Mainzer Zweitvertretung, die zugleich das Ende des Spieljahres 2008 markierte, mauserten sich die Dortmunder in der zweiten Saisonhälfte zum Aufstiegsanwärter Nummer eins. Dank fünf Siegen in Folge schoben sich die Borussen an Lautern heran und durften am 31. März zum ersten Mal den Platz an der Sonne genießen. Doch das Muster aus der Hinserie scheint sich zu wiederholen: Erneut riss die Serie aufgrund einer unkonzentrierten Auswärtsleistung, so dass die „Roten Teufel“ wieder vorbeiziehen konnten. Das Stadion Rote Erde ist in dieser Spielzeit allerdings die Festung der Liga. In zwölf Spielen feierten die Borussen dort neun Siege und ein Remis. Keine andere Mannschaft holte bislang so viele Zähler im heimischen Stadion wie der BVB.

Schalke: Nach einer Hinrunde ohne einen einzigen Heimsieg gelangen den Königsblauen zuletzt drei Siege in Folge sowie ein 0:0 gegen Oggersheim. Auswärts hingegen, wo im vergangenen Halbjahr die meisten Punkte eingefahren wurden, lief in 2009 noch gar nichts. Nur ein Punkt in Mönchengladbach, aber Klatschen in Mainz und Elversberg sind nicht gerade ein gutes Omen für die Reise zum Nachbarn. Vorteil: Dortmund

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