Sechs gelbe und eine rote Karte sprechen jedenfalls für sich. Dass die Gäste durch ein Tor von Roman Prokoph in letzter Minute drei Punkte einfahren konnten, ärgerte vor allem Preußen-Coach Schmidt: „Die Niederlage war absolut vermeidbar. Die Meisterschaft sollte für uns jetzt kein Thema mehr sein“, kommentierte Münsters Trainer den dicken Patzer von Torhüter David Buchholz kurz vor Abpfiff.
Schon zu Beginn der Partie musste der Gastgeber den Kürzeren ziehen. Nach acht Minuten ging der VfL durch ein Tor von Sami El-Nounou („darauf habe ich spekuliert“) in Führung, ließ die Hausherren dann jedoch immer besser ins Spiel finden. Belohnt wurden die Münsteraner allerdings erst in Halbzeit zwei, als Toptorjäger Mehmet Kara nach einem schönen Zusammenspiel mit Sturmpartner Michael Erzen den Ball über VfL-Keeper Lengsfeld hinweg schlenzte (52.). In den verbleibenden 40 Minuten lieferten sich die beiden Teams einen offenen Schlagabtausch, der am Ende glücklicher für die Gäste ausgehen sollte.
Das Siegtor kurz vor Schlusspfiff führte in beiden Lagern zu unterschiedlichen Stimmungen. Während Nico Michatys Mannschaft mit einem Stück mehr Erleichterung in das Nachholmatch gegen Köln II am kommenden Dienstag gehen kann, gilt für Preußen Münster das Prinzip Hoffnung. „Natürlich wären wir froh, doch noch im Titelrennen mitmischen zu können. Aber in den letzten Begegnungen in 2008 haben wir uns eben einfach nicht mit Ruhm bekleckert“, gab Schmidt offen zu.