Für Allrounder Umut Akpinar, der mit den Schwanenstädtern in der Sechstklassigkeit anfing und nun im Fritz-Walter-Stadion antreten darf. Für Erfolgs-Trainer Arie van Lent, der mit einem Auswärts-Dreier sogar die Tabellenspitze erobern könnte. Und für Stefan Schneiders, in dessen Brust zwei Herzen schlagen, beide für einen Verein namens FCK. "Meine Leidenschaft für Lautern habe ich in die Wiege gelegt bekommen", erklärt Kleves Fanbetreuer. Die Oma stammt aus der Pfalz, der Vater war auch schon Anhänger der "Roten Teufel" – also wurde es auch Schneiders, der zeitweise zu jedem Match auf den "Betze" pilgerte. "Die Strecke kenne ich blind", lächelt der 40-Jährige, der insgesamt rund 300 Partien seines Vereins gesehen hat. Doch nun darf er sich erstmals mit seiner zweiten Liebe auf den 370 Kilometer weiten Weg machen – und das sogar in offizieller Funktion.
"Mit Kleve in Lautern zu spielen, davon habe ich seit Jahren geträumt", erklärt Schneiders, um nachzuschieben: "Aber ich hätte es nicht für möglich gehalten." Nun erfüllt sich der Traum, auch wenn es "nur" gegen die Reserve des Zweitligisten geht. Und der hauptberufliche Filialleiter eines Fotofachgeschäfts hat sich einiges einfallen lassen, um den Mitreisenden aus Kleve ebenfalls einen unvergesslichen Tag zu bereiten. Zwei Stunden vor Spielbeginn gibt es für die Busladung vom Niederrhein eine exklusive Stadionführung. "Die Teams müssen sich eventuell außerhalb des Stadions umziehen, dann könnten wir sogar die Kabinen sehen", berichtet Schneiders, der seine Kontakte zum Lauterer Fanbetreuer spielen ließ.
Somit bleibt eigentlich nur noch eine Frage offen: Wem drückt er am Samstag überhaupt die Daumen? "Genau genommen zittere ich ja mit Lauterns erster Mannschaft. Darum würde ich diesmal ausnahmsweise freuen, wenn das Auswärtsteam gewinnt."