Als RevierSport in Person von Krystian Wozniak zum Hörer greift und Michael Luyambula anruft, reagiert dieser zunächst verdutzt. "Krystian Wozniak? Welcher Wozi? der Wuppertaler oder der vom RevierSport (lacht)?
Luyambula duelliert sich nämlich im Tor des Wuppertaler SV mit seinem Kontrahenten Krystian Wozniak. Weder unter Trainer Rene Klingbeil, noch unter dem neuen Coach Sebastian Tyrala gibt es eine feste Nummer eins im WSV-Gehäuse.
Gegen den MSV Duisburg (1:2) durfte Wozniak ran, im Pokal bei Rot-Weiß Oberhausen (0:3) stand dann Luyambula im Kasten. "Das Duell pusht uns beide und treibt uns zu Höchstleistungen. Keiner kann sich sicher sein. Das kann auch ein Vorteil sein. Denn jeder muss immer alles geben und voll fokussiert sein", erzählt der 25-jährige Luyambula.
Das war die letzten drei Jahre vor seinem Wechsel nach Wuppertal anders. Der gebürtige Neumünsteraner, der seit vielen Jahren in Dortmund lebt, war drei Spielzeiten lang die Nummer eins bei den Sportfreunden Lotte. Am Samstag (23. November, 14 Uhr) geht es mit dem WSV ans Lotter Kreuz. Wozniak oder Luyambula? "Die Entscheidung hat uns der Trainer noch nicht mitgeteilt", verrät der 1,90 Meter große Ex-Sportfreund, der natürlich an alter Wirkungsstätte ganz besonders gerne im WSV-Gehäuse stehen würde.
Ich habe zuletzt noch mit Robin Udegbe, der in der vergangenen Saison mit dem KFC Uerdingen in die Regionalliga aufgestiegen ist, genau über dieses Thema gesprochen. Wir waren uns schnell einig: Als farbiger Torwart musst du immer eine Schippe drauflegen. Das ist so. Vielleicht ist das in Ländern wie Frankreich oder England anders, weil es da viel mehr farbige Keeper gibt
Michael Luyambula
Die Wuppertaler belegen mit gerade einmal 15 Punkten einen Abstiegsplatz, Lotte schielt mit 32 Zählern Richtung Platz eins: eine Situation, die Luyambula vor der Saison an Spieltag 16 keinesfalls für möglich gehalten hätte. "Wenn ich das sagen würde, würde ich lügen. Ich bin nach Wuppertal gewechselt, um den nächsten sportlichen und persönlichen Schritt zu gehen. Leider hinken wir den Erwartungen hinterher", sagt Luyambula.
Warum das so ist, versucht der ehemalige Nachwuchstorwart von Borussia Dortmund zu erläutern: "Der Verein hat im Sommer einen großen Umbruch vollzogen. Manchmal findet sich solch ein neuer Kader schnell zusammen und manchmal ist es so, dass es länger dauert. Das ist bei uns leider der Fall. Aber im Training sehe ich das große Potenzial. Da zieht jeder mit und hat wirklich Qualität."
Das gilt auch für Schlussmann Luyambula, der einst auch die Drittliga-Bank beim VfB Lübeck drückte. Er ist einer von sehr wenigen farbigen Torhütern in den ersten vier deutschen Fußballligen. Eine Frage, die komisch klingt, aber keinesfalls ist: Wie geht er damit um? "Ich habe zuletzt noch mit Robin Udegbe, der in der vergangenen Saison mit dem KFC Uerdingen in die Regionalliga aufgestiegen ist, genau über dieses Thema gesprochen. Wir waren uns schnell einig: Als farbiger Torwart musst du immer eine Schippe drauflegen. Das ist so. Vielleicht ist das in Ländern wie Frankreich oder England anders, weil es da viel mehr farbige Keeper gibt."
Stichwort Ausland: Auf Strecke verfolgt Luyambula das Ziel Profifußball - heißt die ersten drei Ligen - oder eben den Gang ins Ausland. Luyambula: "Das ist ein Wunsch von mir. Dafür muss ich aber täglich weiter hart arbeiten."
Und zunächst einmal in Lotte bestehen und mit dem Wuppertaler SV die Liga halten. Luyambula verspricht: "Jeder WSV-Fan kann sich sicher sein, dass bei uns niemand etwas schleifen lässt. Wir geben alle Vollgas für den WSV und werden alles versuchen, um den Verein in der Regionalliga zu halten. Dieses Versprechen kann ich geben."