Die Karnevalsmusik schallte, wie in der Domstadt üblich, auch zum Wochenendstart weit nach Spielschluss noch aus den Boxen im Kölner Franz-Kremer-Stadion, als Dietmar Hirsch das 1:1-Unentschieden des MSV Duisburg bei der U21 des 1. FC Köln analysierte.
Der 52-Jährige, dessen Team durch einen verwandelten Strafstoß von Malek Fakhro kurz vor dem Pausenpfiff in Führung ging, sah ein insgesamt enges und chancenarmes Spiel beider Mannschaften.
Besonders ärgerlich aus Duisburger Sicht: Wenige Augenblicke vor dem 1:1 durch Georg Strauch nach einem nicht optimal abgewehrten Ball von Max Braune (62.) vergab Joshua Bitter nach einer scharfen Freistoßflanke von der linken Seite per Kopf die Riesenchance auf das 2:0.
„Das war der Knackpunkt“, meinte Hirsch. „Er war selbst überrascht, dass er so frei war. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir Oberwasser. Wenn wir da das 2:0 machen, denke ich nicht, dass Köln noch mal zurückkommt.“
Insgesamt konnte und musste der Trainer mit dem Remis gut leben. „Wichtig ist, dass wir das Spiel hier nicht verlieren und den Punkt mal mitnehmen und akzeptieren. Hinten raus kann immer mal noch ein Ding reinfallen.“
Dennoch bleibt es auffällig, dass sich die Zebras in dieser Saison gegen die Zweitvertretungen von Erst- oder Zweitligisten weiter schwertun. Eine Erklärung für dieses Phänomen fand Hirsch am Freitagabend nicht.
„Wenn ich das wüsste, würde ich es ändern“, antwortete der Ex-Profi und konnte nur mutmaßen: „Vielleicht fühlen sich die jungen Spieler auf der großen Bühne gegen uns vor vielen Fans noch wohler und geben fünf oder zehn Prozent mehr. Auch der Schalke-Trainer hat nach dem Spiel gegen uns gesagt, dass er seine Jungs noch nie so gut gesehen hat.“
Hirsch zollte der Kölner Leistung viel Respekt, der Gegner legte ein hohes Tempo und viel Aggressivität an den Tag. Der MSV allerdings ließ über weite Strecken des Spiels und speziell in der ersten halben Stunde die nötige Torgefahr vermissen. Neben dem Teamwork sei die Defensivleistung hervorzuheben, stellte Hirsch klar.
Schon am Mittwoch steigt das Nachholspiel beim 1. FC Bocholt. Dann kommt es für den 52-Jährigen sowie für seinen Angreifer Malek Fakhro zur Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.