Wo soll die Reise des Wuppertaler SV in der Regionalliga West dieses Jahr hingehen? Die ersten vier Liga-Spiele bereiten große Sorgen.
1:1 bei Aufsteiger Türkspor Dortmund, 0:5 gegen Rot-Weiß Oberhausen, 1:3 bei einem weiteren Aufsteiger, nämlich Eintracht Hohkeppel, und jetzt das 1:4 gegen die U21 des SC Paderborn. Alles in allem war es trotz Etat-Kürzung ein katastrophaler Saisonstart, über die auch das mit einem 6:0 souveräne Weiterkommen gegen den Landesligisten DJK Lowick nicht hinwegtäuschen kann.
Viel schlimmer als die Ergebnisse ist die Art und Weise, wie sich der Wuppertaler SV zum wiederholten Male in sein Schicksal ergab. Darüber zeigten auch die Fans mit ihren Pfiffen immer wieder ihren Unmut. „Die Fans sind enttäuscht, und wir liefern nicht ab. Ich verstehe die Reaktionen“, konstatierte auch Dominik Bilogrevic.
Dass die Mannschaft in ihrer Fünferkette tief steht, ist das eine. Dass sie dem Gegner, nicht nur Paderborn, sondern auch Rot-Weiß Oberhausen zuvor, in Heimspielen so viel Platz lässt, das andere. Fehler können immer passieren, aber mit so wenig Feuer und Leidenschaft zu spielen, ist nicht nachzuvollziehen. Geradezu ängstlich trabten die Rot-Blauen über den Platz, immer einen Schritt zu spät.
Mit Niklas Dams, Kevin Hagemann, Oguzhan Kefkir und Marco Terrazzino hat man mindestens vier Führungsspieler im eigenen Kader, die vorweggehen sollten. Doch diese sind oft mit sich selbst beschäftigt, sei es durch Platzverweise (Hagemann, Kefkir) oder fehlende Frische durch eine Teilnahme an der „Baller League“ (Dams, Terrazzino). Auf dem Platz macht kein Spieler den Eindruck, vorangehen zu können. Hängende Köpfe und Meckereien prägen das Mannschaftsbild.
Und wenn man es schafft, aus dem Spiel heraus zumindest wenig zuzulassen, schläft die Mannschaft im Kollektiv, sodass es dann wieder 0:2 steht und der Weg zum Punktgewinn ein ganz weiter wird. Das enttäuschte auch Bilogrevic: „Wir stehen stabil, lassen wenig zu und kassieren dann so ein bitteres 0:1. Da sind wir nicht wach. Beim Zweiten machen wir es dem Gegner dann auch wieder zu leicht.“
Man führt selten so deutlich in der Regionalliga. Da hätte ich mir gewünscht, dass die Jungs noch mehr Gier zeigen. Das ärgert mich dann schon.
SCP-Trainer Daniel Brinkmann
Wenn sich ein Gästetrainer darüber ärgert, in den letzten 30 Minuten und beim Stand von 4:0 für die eigene Mannschaft kein gutes Spiel mehr gemacht zu haben, spricht das über die Wuppertaler Leistung Bände. So geschehen am Sonntag, als Paderborn-Trainer Daniel Brinkmann sich darüber ärgerte, „dass wir zu viel Klein-Klein gespielt haben, nicht mehr so gepresst haben wie zuvor. Man führt selten so deutlich in der Regionalliga. Da hätte ich mir gewünscht, dass die Jungs noch mehr Gier zeigen. Das ärgert mich dann schon.“
Was also kann nach den jüngsten Auftritten Mut machen, dass es besser wird? WSV-Übungsleiter René Klingbeil beließ es auf der Pressekonferenz zunächst bei Durchhalteparolen. „Wir müssen schauen, dass wir in die Spur und in ruhigeres Fahrwasser kommen. Wir müssen jetzt Punkte einfahren.“ Nur, wie das gelingen könnte? Darauf hatten weder Bilogrevic noch Klingbeil eine Antwort.