Im Duell der beiden Tabellenletzten der Regionalliga West zog der Wuppertaler SV gegen die U21 des SC Paderborn mit 1:4 (0:2) klar den Kürzeren. Während die Paderborner damit auf den 12. Rang springen konnten, stehen die Wuppertaler mit nur einem Punkt aus vier Spielen und einem Torverhältnis von 3:13 Toren klar am Tabellenende.
Gegen Rot-Weiß Oberhausen gab es vor zwei Wochen bereits eine 0:5-Klatsche zu Hause. „Wenn wir als Heimmannschaft so auftreten, dann ist das einfach nicht gut“, konstatierte Trainer René Klingbeil nach dem Spiel gegen RWO.
Besser werden sollte es gegen die U21 des SC Paderborn aber auch nicht, nach enttäuschenden 90 Minuten gab es von den Rängen ein gellendes Pfeifkonzert. „Es ist sehr bitter. Da gibt es nichts zu beschönigen", sagte der Wuppertaler Übungsleiter. „Wir haben klar aufgezeigt bekommen, wo wir im Moment stehen.“ Dies ist der letzte Tabellenplatz in der Regionalliga, wie auch Klingbeil feststellte: „Tiefer kann es nicht gehen!“
Ganz anders natürlich die Stimmungslage bei Gäste-Trainer Daniel Brinkmann. „Wir haben über 60 Minuten ein gutes Spiel gemacht. Wir haben unsere Torchancen genutzt. Danach haben wir es dann verpasst, noch einmal zu erhöhen. Das ist uns aber zum Glück nach dem Platzverweis gelungen."
Wir müssen uns jetzt zusammenraufen und endlich drei Punkte holen. Bei allen müssen jetzt die Alarmglocken klingeln.
Rene Klingbeil
Bereits in der ersten Halbzeit stand es 0:2 nach Toren von Tim Böhmer (12.) und Luis Engelns (30.). Das erste Tor war ein schnell ausgeführter Freistoß, bei dem die WSV-Abwehr kollektiv im Tiefschlaf versank, das 0:2 ein Ballverlust am eigenen Strafraum. Das monierte auch Klingbeil: „Die Gegentore fielen viel zu einfach. So bauen wir den Gegner auf und kommen dann nicht mehr zurück." Ein Muster, was sich durch den bisherigen Verlauf der Saison zieht.
Zur Pause wechselte Klingbeil zweimal, unter anderem kam Marco Terrazzino, sicherlich einer der Großverdiener im Team, wie unter der Woche im Pokal erst zur zweiten Halbzeit.
Wuppertaler SV: Terrazzino und Dams spielen in der Baller League
Klingbeil äußerte, dass Terrazzino die Frische fehlte und wollte einen Zusammenhang mit der „Baller League“, an der er und Kapitän Niklas Dams teilnehmen, nicht ausschließen. „Er ist ein wichtiger Spieler und ein Leader. Er hatte mit der Frische zu kämpfen. Jetzt könnt ihr von der Presse natürlich fragen, 'warum spielt er in der Baller League'? Er ist einfach ein sehr fleißiger Mensch, er ist zusätzlich auch noch Co-Trainer unserer U19.“
Zwar kam der WSV nach der Pause leicht verbessert zurück, nach der Gelb-Roten Karte gegen Oguzhan Kefkir (59.) wurde eine etwaige Aufholjagd aber ein Ding der Unmöglichkeit.
Einen Vorwurf machen wollte Klingbeil dem Neuzugang aber nicht, sondern haderte viel mehr mit der Schiedsrichterentscheidung. „Mit ein wenig Fingerspitzengefühl musst du da vielleicht nicht die Gelb-Rote Karte ziehen. Wir hatten schon die ein oder andere Situation, die gegen uns entschieden wurde. Das wird sich hoffentlich egalisieren.“
In Unterzahl hatten die Gastgeber noch weniger entgegenzusetzen und kassierten schnell zwei weitere Gegentore. Joel Vega Zambrano (63.) und Julius Langefeld (67.) entschieden das Spiel endgültig, das 1:4 von Niklas Dams (76.) war dann nicht mehr als Ergebniskosmetik.
Der WSV wird versuchen, die Pleite schnell abzuhaken und den Blick nach vorn zu richten. Nächste Woche wartet das Spiel bei der Reserve von Fortuna Düsseldorf. „Wir müssen uns jetzt zusammenraufen und endlich drei Punkte holen. Bei allen müssen jetzt die Alarmglocken klingeln. Nur so gelangen wir wieder in ruhigeres Fahrwasser. Aber wie wir heute gesehen haben, wird das wohl noch etwas dauern.“
Das Düsseldorf-Spiel des WSV findet am Sonntag (25. August) um 14 Uhr statt. Die U21 des SC Paderborn empfängt bereits am Freitag (23. August) um 19 Uhr den MSV Duisburg.