Nein, der MSV Duisburg ist wahrlich kein normaler Regionalligist. Es ist das erste Viertligajahr der MSV-Geschichte - und wenn es nach Georg Mewes geht, auch das letzte.
Klar, den Duisburgern könnte ein Übergangsjahr bevorstehen. Das weiß auch der 75-Jährige. Dennoch ist seine Erwartungshaltung eindeutig: "Du kannst in der Regionalliga niemandem in Duisburg verkaufen, dass du Dritter werden willst. Du brauchst eine gestandene Truppe, die am besten direkt durchmarschieren kann." Mit den Transfers sei er dahingehend zufrieden, sagte Mewes.
Dass das aber natürlich nicht so einfach werden wird, ist Mewes auch klar. "Für fast jeden Gegner wird es das Spiel des Lebens. Alle wollen den MSV Duisburg schlagen, das ist doch ganz klar."
Und es warten noch andere Hürden auf den MSV. Etwa die, dass die Fernsehgelder aus der 3. Liga wegfallen. "In der Regionalliga bekommst du da vielleicht noch eine Pommes", sagte er süffisant, machte dann aber klar, wo er stattdessen ran will. Denn in Sachen Mitglieder sieht er das Potenzial bei den Duisburgern noch lange nicht ausgeschöpft.
"Unser Ziel ist, den MSV Duisburg zu einem familiären Verein für alle zu machen. Schauen Sie sich doch mal die Spielvereinigung Unterhaching an. Die haben ihren Zuschauerschnitt verdoppelt und genau das geschafft", sagte Mewes.
Die Rechnung ist klar. Mehr Mitglieder und mehr Zuschauer bedeuten mehr Geld für den MSV. Mewes denkt da etwa an Familienkarten, die einen Stadionbesuch erschwinglicher machen könnten. "Die Fans des MSV Duisburg sind besonders. Das Potenzial ist enorm. Und genau die gilt es, mitzunehmen. Wir wollen an die Fanbasis ran und hören, was die Fans wollen. Denn man kann und sollte sich grundsätzlich erstmal alle Meinungen anhören", sagte der 75-Jährige.
Am Dienstag, 23. Juli, wird es dann so weit sein. Dann wird sich auf der Mitgliederversammlung entscheiden, wer in Zukunft an der Spitze der Zebras stehen wird.