Vergangenes sollte in den Köpfen keine Rolle mehr spielen. Der MSV Duisburg blickt auf eine neue Herausforderung im Haifischbecken der Regionalliga West. Mit Dietmar Hirsch haben die Zebras einen Trainer an Land gezogen, der in der vergangenen Saison mit dem 1. FC Bocholt eine ganz starke Serie in der vierten Liga hinlegte und am Ende die Vize-Meisterschaft feiern konnte.
Nach dieser Erfolgssaison verabschiedete sich Hirsch gen Duisburg, wo er bereits als Spieler über sieben Jahre aktiv war. Ein Verein, der ihm einfach am Herzen liegt: "Ich wollte nur zum MSV und jeder wusste, dass sie machen können, was sie wollen. Ich lebe hier in der Nähe und wollte wieder zurück nach Duisburg."
Der 52-Jährige kennt die Liga und ihre Stolpersteine nur zu gut: "Man muss sich darauf einstellen, dass die Plätze vor allem im Winter nicht so gut sind wie in der dritten Liga. Da entscheidet dann vielleicht auch mal ein Verein auf einem Platz zu spielen, der eigentlich gar nicht bespielbar ist, weil eben der MSV Duisburg oder damals Aachen kommt. Dementsprechend brauchst du eine gewisse Körperlichkeit."
Innerhalb des Kaders finden sich dazu noch einige Spieler, die die Regionalliga kennen. Beispielsweise mit Moritz Montag, der auf 187 Einsätze in der West-Serie kommt.
"Es ist kein Nachteil, dass wir die Liga kennen. Einige haben auch schon höher gespielt. Für mich als Trainer ist das eine optimale Konstellation. In Bocholt hatte ich viele Spieler, die die Regio kannten, aber nicht verstanden haben, was es heißt, dritte Liga zu spielen. Diese Leute können auch mal in der Kabine davon erzählen, wie geil es ist, Drittligafußball zu erleben. Das hilft mir auch", so Hirsch.
Angesprochen darauf, wie er die Liga im neuen Jahr sieht, erklärte der gebürtige Viersener: "Das ist schwer zu sagen. Man erzählt immer nur, dass die großen Vereine wie Aachen, Münster und Essen weg sind, die anderen Traditionsvereine abbauen. Damit beschäftige ich mich sowieso nicht zu diesem Zeitpunkt. Wir haben einen riesigen Umbruch, in dem wir zuallererst unsere Ideen und Philosophien in die Mannschaft bringen wollen. Und das Wichtigste: aus der Mannschaft ein Team formen."
Mit Türkspor Dortmund oder auch den Sportfreunden Lotte kommen zwei unbekannte Gegner auf Hirsch und Co. zu. Für den Trainer ein interessanter Faktor in einer wie zu erwartenden "sehr ausgeglichenen Liga."
Neben den noch nicht auszurechnenden Variablen kommen weitere Duelle gegen ehemalige Größen des deutschen Fußballs auf den neuen Übungsleiter der Wedau zu: "Man hat viele traditionsreiche Vergleiche, wenn ich mir nur Oberhausen, Wuppertal oder Uerdingen nehme, bei denen man noch gar nicht weiß, was da los ist. Das werden schöne Duelle. Meine Konzentration gilt allerdings, wie gesagt, dieser Aufgabe, die mir enorm wichtig ist. Die kostet auch genug Kraft und Energie."