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Ex-RWE-Trainer
"Scheißsaison", "Beschämend" – Emotionaler Neidhart-Appell vor Finale

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Foto: Thorsten Tillmann.
Christian Neidhart trainiert aktuell Kickers Offenbach. Foto: Thorsten Tillmann

Regionalligist Kickers Offenbach steckt in einer Krise. Christian Neidhart redete sich nach der vierten Niederlage in Serie richtig in Rage.

Diesen Saisonabschluss hatte sich Kickers Offenbach ganz anders vorgestellt: Am letzten Regionalliga Südwest-Spieltag kassierte der Traditionsklub vor 5063 Zuschauern eine 0:3-Klatsche gegen den TSV Steinbach.

Für die Mannschaft von Cheftrainer Christian Neidhart war es bereits die vierte Niederlage in Serie. In diesen vier Partien kassierte Offenbach satte elf Gegentore. Durch die Negativserie beendete der Regionalligist die Saison auf Rang elf - eine unbefriedigende Platzierung.

Die Konsequenz waren laute Pfiffe des eigenen Anhangs nach dem Abpfiff. Coach Neidhart hatte für die Reaktion der Fans Verständnis. Der frühere Trainer von Rot-Weiss Essen (2020-2022, 89 Pflichtspiele) kritisierte anschließend seine Mannschaft in der Öffentlichkeit.

"Wenn man das Trikot von Kickers Offenbach überstreift, dann weiß jeder, dass das auch ein bisschen schwerer ist. Aber die letzten Wochen können wir so als Verein und Trainerteam nicht stehen lassen. Das ist beschämend, wenn man gewisse Sachen im Fußball einfordern muss. Wenn es um Zweikampfverhalten und Laufbereitschaft geht oder einfach darum, mit diesem Fußballherz auf dem Platz zu stehen. Das hat man bei uns in der ersten Halbzeit überhaupt nicht gesehen. So kann man sich nicht präsentieren", erklärte der 55-Jährige.

Neidhart redete sich richtig in Rage: "Man muss doch diese verdammte Ehre im Leib haben, für den Verein alles zu geben. Dieses Gefühl haben wir selbst nicht, dass jeder Spieler das macht. Ich habe die Jungs nach dem Spiel alle in die Kabine geholt und habe sie gefragt, was wir wollen? Wollen wir uns gegenseitig zerfleischen? Nein, wir wollen jetzt eine geile Trainingswoche hinlegen. Wir haben eine komplette Scheißsaison gespielt und können trotzdem mit ganz viel aus dieser Saison rausgehen - und das ist der Pokalsieg."

Wenn das alles keine Sachen sind, um sein Fußballherz auf dem Platz zu lassen und für diesen Verein Vollgas zu geben und wenn man diese Dinge einfordern muss, dann bleibt zuhause, sucht euch einen anderen Job und geht acht Stunden arbeiten, dann wisst ihr, wie hart das ist.

Christian Neidhart.

Apropos Pokalsieg: Eine letzte Möglichkeit gibt es für die Neidhart-Elf, um die Saison einigermaßen versöhnlich zu beenden. Am Samstagnachmittag (25. Mai, 16.45 Uhr) trifft Offenbach im Finale des Hessenpokals auf Türk Gücü Friedberg aus der Hessenliga. Es geht nicht nur um den Titel, sondern auch um die Teilnahme an der kommenden DFB-Pokal-Saison.

Neidhart blickt voraus - und richtet einen emotionalen Appell an sein Team: "Die Jungs können sich nochmal zeigen, es geht um einen Titel, den man gewinnen kann und es geht um die erste Runde im DFB-Pokal, wo man sich präsentieren kann. Wenn das alles keine Sachen sind, um sein Fußballherz auf dem Platz zu lassen und für diesen Verein Vollgas zu geben und wenn man diese Dinge einfordern muss, dann bleibt zuhause, sucht euch einen anderen Job und geht acht Stunden arbeiten, dann wisst ihr, wie hart das ist."

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