Satte 31.034 Zuschauer fanden am Samstagmittag, 27. April, den Weg auf den Aachener Tivoli. Was sie sahen, freute die allermeisten: Ja, eine 1:2-Niederlage von Alemannia Aachen gegen den 1. FC Bocholt, aber was sich danach abspielte, wird den meisten noch lange in Erinnerung bleiben.
Die Aachener Fans fluteten den Platz und feierten die Drittliga-Rückkehr elf Jahre nach dem bisher letzten Abstieg. Und ganz nebenbei stellten Aachen und Bocholt noch einen neuen Zuschauerrekord auf. Denn 31.034 Fans stellen die größte Kulisse in der Regionalliga dar.
Gebrochen wurde ein Rekord aus dem Jahr 2015 - ebenfalls mit Aachener Beteiligung. Am 7. Februar hatten 30.313 Fans die Partie gegen Rot-Weiss Essen verfolgt.
Zum Aufstieg sollte es am Ende für keinen von beiden reichen. Aachen belegte in der Endabrechnung Platz zwei, Essen Rang fünf. Mittlerweile spielt RWE in der 3. Liga - Aachen wird in der kommenden Saison folgen.
Aachens Trainer Heiner Backhaus hatte sich zuletzt einmal mehr begeistert von der bedingungslosen Unterstützung der Zuschauer gezeigt. "Wir haben jetzt immer Endspiele und sind den Leuten, die das hier zu so einem Festtag werden lassen, immer schuldig, dass wir alles geben. Das ist die absolute DNA des Vereins. Wir können mit einer breiten Brust ins Spiel gehen und wissen, dass wir den besten Anhang überhaupt hinter uns haben, die alles verzeihen und brutal hinter uns sind. Mit dieser Energie wollen wir dann auch spielen. Der erste Funke muss von der Mannschaft überspringen für die Atmosphäre und Energie. Zum Tollhaus gehört immer eine Gangart, die dazu passt. Und das müssen die Spieler vorleben."
Das hat am Ende auch gut funktioniert, auch wenn es gegen Bocholt nicht mehr zum Sieg reichte. "Ich glaube, hätten wir gestern nicht schon ab 21 Uhr gesoffen, hätten wir die Partie auch gewonnen", mutmaßte Backhaus auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Auch am Samstagabend dürfte da nochmal das ein oder andere Bier geöffnet worden sein.