Der FC Wegberg-Beeck hatte am Montag (15. April) die Chance, in der Regionalliga West wieder am rettenden Ufer zu schnuppern. Statt des Verkürzens des Abstands auf die U23 von Borussia Mönchengladbach gab es im Duell gegen die Zweitvertretung des SC Paderborn ordentlich auf die Mütze.
1:4 ließ sich Wegberg abfertigen - der Abstand auf das rettender Ufer liegt weiter bei sechs Zählern. Werner Tellers, Geschäftsführer des FC Wegberg-Beeck, war erstmals nicht anwesend beim Pflichtspiel seiner Mannschaft. Vor dem TV musste er die 14. Auswärtsniederlage im 15. Spiel verfolgen.
Gegenüber RevierSport sprach Tellers über...
...den bisherigen Saisonverlauf: "Im November hattest du 19 Punkte - jetzt 25. In sechs Monaten hast du sechs Punkte geholt. Da fehlt einem der Glaube, dass du in den letzten fünf Partien 15 Zähler sammelst. Von daher beschäftigen wir uns mit der Mittelrheinliga. Du bist zwar erst tot, wenn dein Herz nicht mehr schlägt, aber das wird realistisch gesehen in den nächsten vier Wochen der Fall sein. Für etwas anderes fehlt mir der Optimismus. Im Lotto kannst du ja auch bis zur Ziehung auf den Jackpot hoffen, aber die Chance ist eins zu sieben Millionen."
...die Qualität im Kader: "Da wir eher Amateure sind und nur dreimal die Woche trainieren, war uns im Vorhinein klar, dass wir gegenüber der Konkurrenz im Nachteil sein werden. Unser Kader ist auch nicht gespickt mit Ex-Spielern aus der 3. Liga. Wegberg-Beeck mit Aachen in einer Liga - der Vergleich macht keinen Sinn."
...die verpasste Chance auf den Klassenerhalt: "Wir hatten im November die historische Chance und haben sie nicht genutzt. Es war noch nie so einfach, wie in diesem Jahr, die Liga zu halten. Sechs Punkte aus sechs Monaten - da muss man erstmal drüber nachdenken. Wir hätten nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben dürfen. Dass wir dann so abschmieren und erbärmlich performen, hat uns geschockt. Da weißt du nicht, ob du die Spieler in den Arm nehmen oder ihnen aufs Maul hauen sollst. Pure Ratlosigkeit."
...die Fahrstuhlfahrt der letzten Jahre: "Dieses Auf und Ab der letzten Jahre kostet eine Wahnsinnsenergie. Bis zum Juni nicht zu wissen, in welcher Liga man in der nächsten Saison spielt, bringt dich immer wieder aus dem Konzept. Man plant den Kader für die Regionalliga, steigt sofort wieder ab und darf den gesamten Kader auf die Oberliga trimmen. Das ist beschissen und Konstanz kriegst du dadurch erst recht nicht rein."
die Zukunft des Vereins: "Wir werden den Gesamtetat senken müssen. Das ist klar. Uns fehlt der Regionalligafußball. Da brechen Ticketeinnahmen weg, wie wenn beispielsweise Aachen zu Gast ist. Auch Sponsoren unterstützen nicht mehr in dem Maßstab in der Oberliga."